Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - V70
DOI: 10.1055/s-2005-923040

Intra- und interindividuelle Vergleiche von sphärischen, asphärischen, klaren und gelben Intraokularlinsen (IOL)

V Müller 1, J Langenbeck 1, M Müller 1, MR Tetz 1
  • 1Berlin – Augentagesklinik Spreebogen

Hintergrund: Untersuchungen und Vergleich von Kontrast- und Farbsehen sphärischer gelber IOLs (SN60AT, Alcon®), asphärischer gelber IOLs (IQ-SN60WF, Alcon®) und klarer sphärischer IOLs (SA60AT, Alcon®).

Methode: Es wurden 30 Katarakt-Patienten nach Phakoemulsifikation IOLs (Alcon®) implantiert. Alle Operationen wurden von demselben Operateur durchgeführt. 10 Patienten erhielten binokular die sphärische klare IOL SA60AT. 10 Patienten erhielten binokular die wellenfront-optimierte, asphärische gelbe IOL IQ-SN60WF. Weitere 10 Patienten erhielten die sphärische gelbe SN60AT und die asphärische gelbe IQ-SN60WF jeweils in ein Auge, die Zuordnung erfolgte randomisiert. 3 Monate postop wurden die Patienten auf Kontrastsehen, Farbsehen und mittels Wellenfront-Aberrometer untersucht.

Ergebnisse: Die Phakoemulsifikation mit nachträglicher Implantation der IOLs verlief in allen Fällen ohne Komplikationen. Im interindividuellen Vergleich zwischen den klaren und den gelben IOL wurde bei dem Farnsworth-Farbtest eine minimale aber nicht signifikante Verschiebung in der Farbwahrnehmung durch den Blaulichtfilter sichtbar. Unter mesopischen Bedingungen war eine leichte Verbesserung des Kontrastsehens bei der asphärischen IOL erkennbar. Der intraindividuelle Vergleich der Wellenfronten zeigte speziell bei Zernike (4,0) eine signifikante Reduktion der Aberrationen durch die wellenfront-optimierte IOL IQ-SN60WF (in Einzelfällen bis um das 10-fache). Diese Unterschiede zeigten sich bei Pupillenweiten von 4 bis 6mm.

Zusammenfassung: Die neue asphärische IOL IQ-SN60WF mit Blaulichtfilter führt zu einer Verbesserung des Kontrastsehens bei mesopischen Lichtverhältnissen. Die leichte Verschiebung der Farbwahrnehmung, speziell bei blauen Farben, sollte im Alltag zu keinen wahrnehmbaren Unterschieden führen. Eine Verringerung der Aberrationen durch die Asphärizität konnte mittels Wellenfront quantitativ gezeigt werden.