Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - V63
DOI: 10.1055/s-2005-923033

Monozentrische Ergebnisse 2 Jahre nach Implantation einer phaken Hinterkammerlinse (PRLTM) zur Myopie-Korrektur

O Klotz 1, Z Sherif 1, L Friederici 1, A Liekfeld 1
  • 1Berlin – Charité, Campus Virchow-Klinikum

Hintergrund: Einige refraktive Verfahren, wie PRK oder LASIK, sind durch Faktoren wie hohe Myopie, Hyperopie oder eine dünne Hornhaut in ihrer Anwendung bei entsprechenden Patienten limitiert. Daher haben sich für diese Patienten phake Intraokularlinsen als Therapieoption entwickelt. Bei den bisherigen Modellen zeigen sich unterschiedliche Komplikationsraten und -profile. Bei den phaken Hinterkammerlinsen steht vor allem das Langzeitrisiko einer Katarakt-Entwicklung im Vordergrund. Daher wurde in der jüngeren Zeit eine phake Hinterkammerlinse (PRLTM, IOLTECH) entwickelt, die nach bisherigen Erfahrungen eine geringere Komplikationsrate aufweist. Hier sollen unsere 2-Jahres-Ergebnisse bei myopen Patienten vorgestellt werden.

Material und Methoden: Bei der implantierten phaken Hinterkammerlinse (PRLTM) handelt es sich um eine sehr dünne faltbare Linse aus hochrefraktivem Silikon. Sie ist so konzipiert, dass sie flotiert und theoretisch weder Kontakt zu der natürlichen Linse hat noch im Sulkus fixiert ist. Wir haben diese Linse bisher in 56 myope Augen von 31 Patienten implantiert. Die präoperative Refraktion lag zwischen –8,5 und –21,25 dpt (sphärisches Äquivalent). Der präoperative korrigierte Visus betrug 0,3 bis 1,0. Der Nachuntersuchungszeitraum liegt bisher bei bis zu 3,5 Jahren. Für diese Studie wurden alle Augen mit einem Nachuntersuchungszeitraum von mindestens 2 Jahren eingeschlossen (n=44).

Ergebnisse: Die postoperative Refraktion lag bei +0,25 bis –1,0 dpt (sphärisches Äquivalent; eine intendierte Myopisierung). Der unkorrigierte Fernvisusus ergab 0,4 bis 1,25, der korrigierte Fernvisus 0,6 bis 1,25. Als Komplikationen wurden zwei Kataraktentwicklungen dokumentiert, eine Linse musste aufgrund rezidivierender Dezentrierung explantiert werden.

Schlussfolgerung: Die PRLTM-Linse erscheint in der refraktiven Chirurgie als eine viel versprechende Therapieoption für myope Patienten, die einer hornhautchirurgischen Therapie nicht zugänglich sind. Allerdings bleiben weitere Ergebnisse, vor allem auch über einen längeren Nachbeobachtungszeitraum abzuwarten.