Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - V27
DOI: 10.1055/s-2005-922298

Relevanz der Kammerwasser Untersuchung bei Uveitis

CD Quentin 1, H Reiber 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Göttingen

Hintergrund: Die serologisch-klinische Diagnostik erlaubt nicht immer die Ätiologie einer Uveitis sicher zu erkennen. Mithilfe der von Goldmann und Witmer eingeführten Kammerwasseranalytik ist eine erweiterte und spezifische Uveitis-Diagnostik möglich.

Methode: In Tropfanästhesie wurde die Vorderkammer des betroffenen Auges mit einer 30-G-Kanüle punktiert und in der Regel 0,1 bis 0,15ml Kammerwasser aspiriert. Parallel dazu erfolgte eine 5ml Blutentnahme. Mithilfe des Goldmann-Witmer-Quotienten wurde die intraokular gebildete Antikörpermenge berechnet.

Ergebnisse: In 56 Fällen einer chronischen Iritis wurde durch den Nachweis von Röteln-AK der Verdacht einer Heterochromiecyclitis bestätigt.

Bei 63 Augen mit einem Rezidiv einer Toxoplasmose Retinitis konnte vor einer erneuten Antibiotikatherapie die Diagnose laborchemisch abgesichert werden.

Von differential diagnosticher Bedeutung ist der AK Nachweis bei Uveitis mit Zytomegalie-, Varizella-Zoster- und Herpes simplex Virus-Infektion sowie einer Borrelliose Retinitis.

Schlussfolgerung: Der Antikörpernachweis im Kammerwasser bei einer Uveitis sichert die klinische Diagnose laborchemisch ab und stellt die Therapie auf eine sichere Grundlage.