Z Gastroenterol 2005; 43 - Poster_61
DOI: 10.1055/s-2005-921848

Sonographische Evaluation abdomineller Organe bei Patienten mit Akromegalie

M Götzberger 1, A Tyrell 1, B Steffin 1, C Kaiser 1, B Gutt 1, J Schopohl 1, W Heldwein 1, U Schiemann 2
  • 1Medizinische Klinik – Innenstadt, Klinikum der Universität München
  • 2Klinik und Poliklinik für Allgemeine Innere Medizin, Inselspital-Unversitätsspital Bern

Hintergrund: Zum Krankheitsbild der Akromegalie gehört neben klassischen phänotypischen Veränderungen mit Vergrößerung von Händen, Füßen und Schädel, auch eine Viszeromegalie. Über die Häufigkeit und Bedeutung von Hypertrophien an abdominellen Organen existieren bisher nur wenige Daten. Ziel dieser prospektiven Studie war die sonographische Evaluation von abdominellen Organgrößen und –veränderungen bei Patienten mit bekannter Akromegalie

Methodik: Bisher konnten 32 Patienten (Alter: 47±14 Jahre, 17 m, 15 w) mit Akromegalie (aktiv oder in Remission) eingeschlossen werden. Bei allen Patienten wurde eine Sonographie der Oberbauchorgane incl. dopplersonographischer Untersuchung der Leber- und Nierengefäße durchgeführt (Sonoline Elegra).

Ergebnisse: In 28 Fällen bestand ein Z.n. transsphenoidaler OP, 25 Patienten erhalten eine medikamentöse Therapie (21 mit Somatostatinanalogon, 4 mit GH-Rezeptorantagonist). Bei 17 Patienten bestand unter Therapie eine biochemische Remission der Erkrankung. Es fand sich bei 11 (34%) Pat. eine Hepatomegalie und bei 12 (38%) eine Splenomegalie. Zusätzlich wiesen 8 Patienten (47%) eine Prostatavergrößerung auf.

Eine Ergebnisübersicht ist in der folgenden Tabelle dargestellt (Mittelwert±SD):

Patienten

IGF-1 (ng/ml)

Leber in MAL (mm)

Leber in MCL (mm)

Leber in VAL (mm)

GOT (U/l)

Milz Länge (mm)

Niere rechts (mm)

Niere links (mm)

gesamt (n=32)

347±215

143±21

115±20

144±16

24±10

113±19

121±9

120±9

Remission (n=17)

187±100

137±21

108±18

140±15

24±8

101±15

119±8

118±8

aktiv (n=15)

527±159

150±21

124±20

147±17

24±12

127±12

125±10

123±11

Zusammenfassung: Es zeigt sich, dass die Vergrößerung abdomineller Organe einen häufigen Befund bei Akromegalie darstellt. Nach Remission der GH-Hypersekretion scheinen sich die Organvergrößerungen, v.a. an Leber und Milz, wieder zurückzubilden, was durch weitere Verlaufsuntersuchungen bestätigt werden muss.