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DOI: 10.1055/s-2005-921828
Endoskopische Stenttherapie bei Patienten mit chronischer Pankreatitis
Hintergrund: Patienten mit chronischer Pankreatitis leiden häufig unter chronischen Schmerzen, die eine dauerhafte Schmerztherapie notwendig machen. Ursache dieser Schmerzen sind zumeist Veränderungen des Pankreasgangs wie impaktierte Steine, Stenosen oder die Kombination aus Steinen und Stenosen. Seit mehreren Jahren wird versucht diese Problematik durch endoskopische Verfahren zu bekämpfen. Langfristig besteht bislang Ungewissheit über die Effektivität dieser endoskopischen Therapie. Ziel: In dieser prospektiven Studie sollte bei Patienten mit chronischer Pankreatitis das Outcome endoskopischer Interventionen bezüglich Schmerzfreiheit und Lebensqualität untersucht werden. Methoden: Bei 19 Patienten mit chronischer Pankreatitis wurde zunächst mithilfe bildgebender Verfahren wie CT, MRT, MRCP, Sonographie oder Endosonographie die Morphologie des Pankreasgangs beurteilt. Einschlusskriterien waren neben den klinischen Zeichen einer chronischen Pankreatitis und chronischer Schmerzen ein Aufstau des Ductus Wirsungianus durch Steine oder Stenosen. Eine Evaluation der klinischen Beschwerden wurde 6 und 12 Monate nach Beginn der Schmerztherapie durchgeführt. Ergebnisse: Von den 19 in die Studie eingeschlossenen Patienten hatten 12 Patienten eine Stenose, 7 Patienten hatten die Kombination aus einem Stein und einer Stenose. Bei allen Patienten wurde nach endoskopischer Papillotomie eine Dilatation der Stenose mit anschließender Stenteinlage, sowie bei Patienten mit Pankreasgang-Konkrementen eine Steinextraktion mit dem Dormia-Körbchen durchgeführt. Die Dauer der Stenttherapie betrug im Durchschnitt 6 Monate. Bei 11/19 (58%) Patienten konnte nach Beginn der endoskopischen Therapie eine komplette Schmerzfreiheit erzielt werden, bei 6/19 (32%) Patienten kam es zur deutlichen Verbesserung der klinischen Beschwerden und nur bei 2/19 (10%) Patienten konnte keine signifikante Verbesserung der Schmerzsymptomatik erzielt werden. Bezüglich der Einnahme von Schmerzmedikamten konnte ebenfalls ein gutes Ergebnis erzielt werden. Vor Beginn der endoskopischen Therapie benötigten 7/19 (37%) Patienten eine dauerhafte Schmerzmedikation, nach endoskopischer Intervention waren es lediglich 4/19 (21%). Insgesamt waren 17/19 (89%) der in die Studie eingeschlossenen Patienten nach 12 Monaten mit dem Gesamtergebnis bezüglich Schmerzreduktion und Verbesserung der Lebensqualität zufrieden, lediglich 2/19 (11%) Patienten waren mit dieser Therapie unzufrieden. Nur ein Patient wurde einer operativen Therapie zugeführt. Zusammenfassung: Bei Patienten mit chronischer Pankreatitis stellt eine endoskopische Therapie bestehend aus Steinextraktion, Ballondilatation und abschließender Stenteinlage eine sichere, effektive und dauerhaft erfolgreiche Therapie zur Verbesserung der klinischen Beschwerden und der Lebensqualität dar.