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DOI: 10.1055/s-2005-920984
Expression von Stammzellmarkern in peritonealen Endometrioseläsionen
Fragestellung: Die Pathogenese der Endometriose ist bislang nicht bekannt. Neuere Theorien vermuten, dass durch eine Hyper- und Dysperistaltik des Uterus eine unphysiologische Expulsation von Basalisfragmenten stattfindet. Dadurch gelangen die stammzellartige Zellen mittels retrograder Menstruation in den Bauchraum gelangen und sich dort adhärieren. Bestärkt wird diese Annahme dadurch, dass das Expressionsmuster des Östrogen- und Progesteron-Rezeptors der peritonealen Läsionen das der Basalis widerspiegelt. Es wird angenommen, dass die Basalis als ‘Stammzellreservoir' des Endometriums fungiert, diese Hypothese ist aber bislang nicht bewiesen. Ob in peritonealen Endometrioseläsionen solche stammzellartigen Zellen identifiziert werden können, sollte die mittels der beiden etablierten Stammzellmarker CD 34 und c-kit analysiert werden. Methode: Es wurden 15 peritoneale Endometrioseläsionen, sowie 20 Endometriumsproben immunhistochemisch auf die Anwesenheit und das Expressionsmuster der Stammzellmarkern CD 34 und c-kit untersucht. Ergänzend wurde CD 31 zur Identifizierung von Gefäßen und Mastzellen-Tryptase zur Identifizierung von Mastzellen mitgefärbt. Ergebnisse: Es zeigte sich eine starke CD 34 Expression der Stromazellen sowie erwartungsgemäß der Gefäße in den peritonealen Endometrioseläsionen. Dabei waren die direkt an den Drüsen anliegenden oder die peripherer liegenden Stromazellen immunreaktiv. Im Endometrium wurde eine zyklusabhängige Expression von CD 34 beobachtet. Es waren in der frühen Proliferationsphase wenige positive Zellen vorhanden, periovulatorisch waren nur die Stromazellen der Basalis stark angefärbt und in der sekretorischen Phase war das komplette endometrielle Stroma gefärbt. C-kit zeigte eine positive Färbung vereinzelter Zellen im Stroma der peritonealen Endometrioseläsionen sowie des Endometriums, welche mithilfe der Mastzell-Tryptase als Mastzellen charakterisiert wurden. Die Drüsenzellen der peritonealen Läsionen und des Endometriums zeigten mit keinem der beiden Marker eine Färbung. Schlussfolgerung: CD 34 ist ein hämatopoetischer Stammzellmarker, zudem steht er im Zusammenhang mit dem Adhäsionsvermögen und dem Differenzierungsgrad verschiedener Zellen. Aufgrund der zum Teil starken Expression von CD 34 im Stroma der Läsionen kann man annehmen, dass unreife Stromazellen in den Endometrioseläsionen mit CD 34 identifiziert werden. Interessant ist auch die zyklusabhängige Expression von CD 34 im endometriellen Stroma. Diese CD 34-positiven Zellen könnten eine weitere Charaktereigenschaft in Hinblick auf ihre Zell-Zell-Kontakte aufweisen, da ein Stammzellenvorkommen in dem Ausmaß unwahrscheinlich erscheint. C-kit scheint in der Endometriose wie auch im Endometrium eher in der Rolle als Mastzellmarker zu fungieren.
(Deutsches Endometriose Kompetenz- und Experten-Netzwerk (DEKEN) gefördert durch die Stiftung für die deutsche Wissenschaft)