Hintergrund / Ziele / Forschungsfrage: Ziel der Leitlinienentwicklung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) ist die Steigerung der Versorgungsqualität und eine verbesserte Relation von Nutzen und Aufwand in der hausärztlichen Versorgung. Die Entwicklung der DEGAM-Leitlinien erfolgt in einem 10-stufigen Prozess, in dessen Verlauf eine Prüfung der Praktikabilität und Akzeptanz der einzelnen Leitlinie (LL) unter Praxisbedingungen durch Ärzte, Praxismitarbeiter und Patienten erfolgen soll. (Gerlach 1999) Der Praxistest der neu entwickelten LL Schlaganfall wird im Frühjahr 2005 erfolgen. In der vorliegenden Untersuchung werden mithilfe qualitativer Forschungsmethoden ärztliche Einschätzungen und Erfahrungen mit dem Umgang mit der LL und evidenzbasierter Medizin gesammelt und in Hinblick auf die Relevanz für die Etablierung von Disease Management Programmen (DMP) untersucht. Material und Methoden: Im Frühjahr 2005 werden für den Praxistest 20 Hausärzte rekrutiert, die ein breites Spektrum möglicher Nutzer von Leitlinien repräsentieren sollen. Die DEGAM Leitlinie Schlaganfall (inkl. Patienteninformation und Kurzversion) wird anschließend über drei Monate einem Praxistest unterzogen. Im Folgenden werden Einzelinterviews und Fokusgruppen-Diskussionen mit den Ärzten über den Nutzen und den Gebrauch der Leitlinie geführt, die sich an Empfehlungen von Prof. Dr. Donner-Banzhoff (Marburg) anlehnen. Die Gespräche werden aufgezeichnet, transkribiert und nach Prinzipien der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Erwartete Ergebnisse: Es ist zu erwarten, dass die Handlungsrelevanz und die Übertragbarkeit der Leitlinie auf einzelne Patienten im Praxistest erkennbar werden. Inhalte der Interviews mit Bezug auf DMP's lassen sich in der qualitativen Inhaltsanalyse anhand der Aussagen zu den einzelnen Kategorien identifizieren und beschreiben. Diskussion: Die Diskussion wird Potentiale und Schwierigkeiten der Implementation von DMP für Schlaganfall aufzeigen.
