Hintergrund und Forschungsfragen: Die Erhebung von Daten zur subjektiven Gesundheit erfolgte bisher meist mittels schriftlicher Befragungen. Diese Form der Datenerhebung wird international und national immer häufiger durch Telefoninterviews ergänzt bzw. ersetzt, weil sie kostengünstiger sind und die erhobenen Daten zeitnah zur Verfügung stellen. In der vorliegenden Untersuchung wird der Frage nachgegangen, ob die Erhebungsmethode – telefonisch vs. schriftlich – bei der Befragung von Kindern und Jugendlichen Einfluss auf die gewonnenen Ergebnisse hat. Material und Methoden: Die Stichprobe umfasste 196 Jugendliche (15–16 Jahre), von denen die Hälfte telefonisch und die andere Hälfte schriftlich befragt wurde. Die Stichprobenziehung erfolgte am Robert Koch-Institut im Rahmen des Pretests für den Kinder- und Jugendgesundheitssurvey. Die selbst berichtete psychische Gesundheit der Jugendlichen wurde mit dem Youth Self-Reports erfasst. Um die Vergleichbarkeit der Angaben telefonisch und schriftlich befragter Jugendlicher zu verbessern, erfolgte die Auswertung als Matched Pairs-Analyse. Ergebnisse: Im Youth Self-Report zeigten sich auf zahlreichen Skalen und Subskalen Unterschiede zwischen den Antworten der telefonisch und schriftliche Befragten. Bei der postalischen Befragung wurden durchgehend mehr und stärkere psychische Probleme berichtet. Signifikante Abweichungen wurden, bezogen auf die gesamte Stichprobe, bei den aggregierten Werten für internalisierende und externalisierende Störungen sowie beim Gesamtproblemwert gefunden. Auf einigen Skalen wurde beobachtet, dass sich die Antworten der Mädchen in Abhängigkeit von der Befragungsmethode deutlicher unterschieden als die der Jungen. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse legen nahe, dass für den Youth Self-Report nur eine eingeschränkte Vergleichbarkeit telefonisch und schriftlich erhobener Daten besteht. Es ergaben sich auch Hinweise auf geschlechtsspezifische Unterschiede im Antwortverhalten.