Z Gastroenterol 2005; 43 - CV25
DOI: 10.1055/s-2005-920375

Vergleichendes Perfusions-Mapping von Transverse Coloplasty Pouch und J-Pouch

HWC Töns 1, S Graeber 2, C Roesel 1, J Höer 1
  • 1Chirurgische Klinik Marien Hospital Düsseldorf, Düsseldorf
  • 2Chirurgische Klinik Marien Hospital Düsseldorf, Düsseldorf

Einleitung: Für die kontinenzerhaltende Rektumchirurgie wird alternativ zur klassischen Colon- J-Pouch [CJP] zunehmend der Transverse Coloplasty Pouch [TCP] angewandt. Zur Objektivierung der Perfusionsproblematik erfolgte prospektiv randomisiert ein vergleichendes Mapping der Pouchperfusion mit der intraoperativen Laser-Fluoreszenz-Angiographie [LFA].

Methodik: Bei je 10J-Pouch und 10 Transverse Pouch-Rekonstruktionen wurde die Pouchregion nach Injektion von 0,35mg ICG-Pulsion® pro kg KG mit dem Laser-Fluoreszenz-System (IC-View®, Fa. Pulsion Medical Systems AG) intraoperativ in 12 Einzelfeldern vergleichend untersucht. Beurteilungskriterium war der intraindividuelle Delta-Shift-Value.

Ergebnisse: Der Zeitaufwand für die LFA betrug weniger als 5 Minuten. Die Mittelwerte der Perfusionsobjektivierung betrugen in der TCP-Gruppe 42,1%±SD 13,8 und in der J-Pouch-Gruppe 58,3%±SD 18,2. Die Auswertung basierend auf 13 von geplanten 20 Patienten weist mit einem Delta-Shift-Value von 33,3% für die TCP eine deutliche höhere, wenngleich nicht signifikant stärkere Perfusionsinhomogenität der T-Pouch gegenüber der J-Pouch mit 24,4% auf.

Fazit: Der Transverse Coloplasty Pouch scheint bei erster Auswertung des Perfusions-Mappings mit dem LFA-System tatsächlich eine inhomogenere Perfusionsverteilung als der J-Pouch aufzuweisen. Die Veränderungen sind messbar, jedoch ohne den kritischen Grenzwert von 40% zu unterschreiten, so dass es nach momentaner Datenlage unwahrscheinlich erscheint, dass durch die methodisch bedingten Perfusionsalterationen erhöhte Komplikationsraten zu erwarten wären.

Keywords: Rektum, Pouch-Rekonstruktion, Laserfluoreszenzangiographie