Z Gastroenterol 2005; 43 - P494
DOI: 10.1055/s-2005-920283

Perkutane Endoskopische Gastrostomie (PEG): Indikationen und Komplikationen – Eine Untersuchung an 296 Fällen

M Peters 1, A Bünsow 1, S Uebach 1, D Nürnberg 1
  • 1Medizinische Klinik B, SP Gastroenterologie, Ruppiner Kliniken GmbH, Neuruppin

Hintergrund: Die perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG) stellt einen etablierten Weg zur enteralen Ernährung von Patienten dar, denen eine ausreichende orale Nahrungsaufnahme über einen längeren Zeitraum nicht möglich ist. Die Komplikationsrate dieser endoskopischen Intervention wird in der Literatur widersprüchlich angegeben. Unsere Studie untersuchte daher die Komplikationen in einem Schwerpunktkrankenhaus im Zeitraum 2002 bis 2004.

Methode: Alle PEG-Anlagen der letzten 3 Jahre (insgesamt 306) wurden retrospektiv aufgearbeitet. Die jeweiligen Indikationen wurden in 5 Kategorien klassifiziert (onkologische, neurologische, psychiatrische, intensivmedizinische bzw. sonstige Indikationen). Komplikationen wurden eingeteilt in leichte Komplikationen (Wundinfektion, Schmerzen), die konventionell-medikamentös behandelbar waren, sowie schwere Komplikationen (Blutung, Peritonitis, Dislokation), die ein operatives Vorgehen notwendig machten. Die periinterventionelle Mortalität wurde erfasst und ein möglicher Zusammenhang mit der PEG-Anlage untersucht.

Ergebnisse: 296 von 306 Fällen waren retrospektiv auswertbar. 32% der Patienten erhielten eine PEG aufgrund onkologischer Erkrankungen, 31% der Indikationen waren neurologisch, 21% intensivmedizinisch und 12% psychiatrisch. Leichte Komplikationen traten in 9,8% (29/296) auf, schwere Komplikationen in 8 Fällen (2,7%). Alle schweren Komplikationen traten innerhalb von 14 Tagen nach PEG-Anlage auf. In 7 Fällen kam es zur Peritonitis infolge fehlender Anheftung der Magenwand an die Bauchdecke bzw. bei Magenwandnekrose und diese führten in 6 Fällen trotz sofortiger Operation zum Tode der Patienten (Mortalität 2%). Eine Blutungskomplikation trat nur bei einer PEG-Anlage auf und konnte endoskopisch therapiert werden. 66% der schweren Komplikationen traten bei Patienten mit onkologischer Indikation auf.

Schlussfolgerung: Die PEG zeigte in unserem Kollektiv eine Gesamtkomplikationsrate von 12%, davon 2,7% schwere Komplikationen, die mit einer hohen Mortalität der häufig multimorbiden Patienten einhergingen. Die Indikation zur PEG Anlage sollte daher stets sorgfältig überprüft werden. Die Komplikationsrate wird weniger durch die Indikation zur PEG oder die Intervention selbst, als vielmehr durch die Nachsorge bestimmt.

Keywords: PEG; Komplikationen; Indikationen