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DOI: 10.1055/s-2005-919944
Die Rekonstitution von p16INK4A inhibiert Tumorwachstum und Angiogenese im orthotopen murinen Pankreaskarzinommodell
Einleitung: Eine der häufigsten genetischen Alterationen des humanen Pankreaskarzinoms stellt die funktionelle Inaktivierung des Tumorsuppressors p16 dar. Obwohl die biologische Funktion von p16 auf zellulärer Ebene gut charakterisiert ist, gibt es bisher wenig Informationen hinsichtlich der Bedeutung für Wachstum und Metastasierung humaner Pankreaskarzinomzellen im Organkontext. Daher haben wir humane Pankreaskarzinomzellen in einem orthotopen Maus-Modell mit p16 induzierbar rekonstituiert und die tumorbiologischen Effekte untersucht.
Methoden: Die humane p16 defiziente Pankreaskarzinomzellinie MiaPaca wurde Doxyzyklin(Dox)-induzierbar stabil mit p16 transfiziert. Der Nachweis erfolgreicher p16 Induktion wurde anhand von Immunoblotanalysen und Immunhistochemie (IHC) geführt. Zellwachstum und Zellzyklusverteilung wurden mittels AlamarBlue Assay, Agar-Koloniebildungsassay und Durchflusszytometrie bestimmt. Nach orthotoper Implantation transfizierter Mia-Paca2 in das Pankreas immundefizienter Mäuse wurde p16 in der Behandlungsgruppe durch Zugabe von Dox zum Trinkwasser induziert. Tumorwachstum, Invasion in Nachbarorgane, Metastasierung sowie die mikrovaskuläre und lymphvaskuläre Gefässdichte (MVD und LVD) wurden mittels IHC (humanes pan-Cytokeratin für Metastasierung; CD31 für MVD; Lyve–1 für LVD) bestimmt.
Ergebnisse: Induktion von p16 führte in vitro zu einer Reduktion von Proliferation (20% der Kontrolle) und Koloniebildung (40% der Kontrolle) sowie zur Akkumulation von Zellen in der G1-Phase des Zellzyklus. Im orthotopen Tumormodell zeigten Tiere mit erfolgreicher p16 Expression signifikant reduziertes Tumorwachstum (60% der Kontrolle). Parallel war eine Reduktion der CD–31 (34% der Kontolle) und Lyve–1 positiven Gefäße zu beobachten. Diese verminderte Vaskularisierung war unabhängig von der p16 vermittelten Reduktion der Tumormasse, da Tumorgrösse und MVD oder LVD im Gesamtkollektiv nicht korrelierten. Veränderungen in der Häufigkeit der Invasion in Nachbarorgane oder der Metastasierung in Leber und abdominelle Lymphknoten ergaben sich nicht.
Schlussfolgerung: Neben der bekannten G1-Zellzyklusinhibition hat p16 in vivo auch anti-(lymph)-angiogene Wirkungen, die im Pankreaskarzinom wesentlich zur Tumorsuppressor-Funktion von p16 beitragen könnten.
Keywords: Angiogenese, Mausmodell, Pankreaskarzinom, p16