Z Gastroenterol 2005; 43 - P125
DOI: 10.1055/s-2005-919899

MR-Kolonographie in der Diagnostik proximaler Kolonabschnitte bei Patienten mit inkompletter Koloskopie

D Hartmann 1, B Baßler 2, D Schilling 1, B Tiziani 2, G Layer 2, JF Riemann 1
  • 1Medizinische Klinik C Klinikum der Stadt Ludwigshafen /Rhein gGmbH, Ludwigshafen
  • 2Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ludwigshafen

Hintergrund: In dieser Studie untersuchten wir den Nutzen der MR-Kolonographie (MRC) in der Diagnostik proximaler Kolonsegmente bei Patienten mit inkompletter Koloskopie.

Patienten und Methoden: 32 Patienten [mittl. Alter 61,8±16,9 Jahre (range 25–95 Jahre)] mit inkompletter Koloskopie wurden mit der MR-Kolonographie untersucht. Ursache für die inkomplette Koloskopie war eine endoskopisch nicht passierbare Stenose bei 26 Patienten (Gruppe A). Bei den verbleibenden 6 Patienten konnte eine komplette Koloskopie auf Grund extremer Patientenintoleranz (n=1) und extrem elongierten Kolonabschnitten (n=5) nicht durchgeführt werden. Die Ergebnisse der MR-Kolonographie wurden, wann immer möglich, mit den Ergebnissen der initialen Koloskopie, der Histologie und einer Follow-up-Koloskopie verglichen.

Ergebnisse: Die MR-Kolonographie erkannte alle 4 stenosierenden Karzinome, alle Crohn-Stenosen und alle entzündlichen oder ischämischen Stenosen der Gruppe A. Zusätzlich identifizierte die MR-Kolonographie 11 Polypen in prästenotischen, endoskopisch nicht eingesehenen Abschnitten. Insgesamt unterzogen sich 19 Patienten einer operativen Stenosetherapie. In allen Fällen konnte die initiale Diagnose histologisch bestätigt werden. Bei 14 dieser 19 Patienten wurde im Zeitraum 3–6 Monaten eine erneute Koloskopie durchgeführt. Bei 6 dieser 14 Patienten wurden mit der MRC insgesamt 9 Polypen in den prästenotischen Kolonsegmenten gefunden. 2 Polypen (5mm und 8mm im Durchmesser) wurden mit der postoperativen Koloskopie zusätzlich gefunden. Ein in der MR-Kolonographie diagnostizierter Polyp konnte in der Follow-up Koloskopie nicht identifiziert werden. Alle weiteren in der MRC gesehenen Polypen konnten mit der postoperativen Koloskopie bestätigt werden.

Zusammenfassung: Die MR-Kolonographie ist eine hilfreiche und zuverlässige Methode in der Untersuchung von Patienten mit inkompletter Koloskopie.

Keywords: Kolonstenosen, Koloskopie, MR-Kolonographie, inkomplette Koloskopie