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DOI: 10.1055/s-2005-919895
FTY720– mehr als nur Immunsuppression
Einleitung: FTY720, ein aus Myriocin abgeleiteter Sphingosin–1-Phosphat-(S1P)-Rezeptor-Agonist und Vertreter einer neuen Generation von Immunsuppressiva, zeigte in ersten Untersuchungen an Karzinomzelllinien auch antiproliferative bzw. Apoptose-induzierende Wirkungen. Das Ziel dieser Untersuchungen war die Charakterisierung der molekularen Mechanismen von FTY720.
Methoden: Caco–2-, HCT116- und HT29-Zellen wurden unter Standardbedingungen bei 37°C kultiviert und mit steigenden Konzentrationen von FTY720 über 24–72h inkubiert. Die Zellproliferation wurde mittels BrdU-Einbau, die Zellzahl mittels Kristallviolett-Assay, die Stoffwechselaktivität der Zellen mittels MTT-Assay untersucht. Die p21Waf1/Cip1- und p27Kip1-Proteinexpression wurde mittels Western-blot quantifiziert. Zur Messung der Apoptose diente die Bestimmung Histon-assoziierter DNA-Fragmente.
Ergebnisse: FTY720 führte dosis- (5–15µM) und zeitabhängig (24–72h) zu einer signifikanten Reduktion der Zellproliferation, der Zellzahl und der Stoffwechselaktivität in allen drei untersuchten Zelllinien. Koinzident zu einer signifikanten Apoptose-Induktion nach 24h (15µM: 423% der Kontrolle, p<0,001 vs. Kontrolle), fand sich ein signifikanter Anstieg des Zellzyklus-regulatorischen Proteins p27Kip1, während die p21Waf/Cip1-Proteinexpression unverändert blieb.
Schlussfolgerung: Die vorliegenden Daten aus Kolonkarzinomzelllinien unterstreichen, dass FTY720 neben seinen bereits bekannten immunsuppressiven Wirkungen auch über ausgeprägte chemopräventive Eigenschaften verfügt und somit zu einem idealen Therapeutikum in der Langzeit-Behandlung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen werden könnte.
Keywords: Apoptose, CED, FTY720, Zellproliferation