Z Gastroenterol 2005; 43 - P093
DOI: 10.1055/s-2005-919867

Die Cyclphosphamid-Stoßtherapie gefolgt von Azathioprin oder Methotrexat induziert eine Langzeitremission bei Patienten mit steroidrefraktärem M. Crohn

C Schmidt 1, C Moser 1, BM Wittig 2, M Zeitz 3, A Stallmach 4
  • 1Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar, Homburg
  • 2Charité, Campus Benjamin Franklin, Medizinische Klinik I, Berlin
  • 3Charité, Campus Benjamin Franklin, Medizinische Klinik I, Berlin, Berlin
  • 4Marienhospital Altenessen, Katholisches Klinikum Essen Nord, Essen

Hintergrund:

Bei Patienten mit steroidrefraktärem M. Crohn ist sowohl eine kurzfristig wirksame als auch ein langfristig effektive medikamentöse Therapie essentiell. In dieser Studie evaluierten wir den Langzeitverlauf von Patienten, die mit Cyclophosphamid in Kombination mit Azathioprin (AZA) oder Methotrexat (MTX) behandelt worden sind–eine Kombination, die in einer Kurzzeitstudie bereits erfolgreich eingesetzt worden ist.

Patienten/Methoden:

Zwischen Dezember 1998 und Juni 2003 nahmen 16 Patienten mit akutem steroidrefraktären M. Crohn an einer prospektiven, offenen, unkontrollierten Pilotstudie teil. Die Patienten erhielten eine mediane Anzahl von 4 monatlichen Gaben intravenösen Cyclophosphamids (750mg) und wurden bis zum Rezidiv der Erkrankung nachbeobachtet.

Ergebnisse:

Nach zwei Cyclophosphamid-Stößen in Kombination mit AZA oder MTX erreichten 13 von 16 Patienten (81%) eine Remission, der mediane CDAI fiel von 299 auf 111. Zudem zeigte sich eine vollständige Abheilung von Erythema nodosum und Pyoderma gangränosum bei allen 8 betroffenen Patienten. Die Remission blieb für eine mediane Dauer von 19 Monaten bestehen (Bereich 1–45 Monate), die extraintestinalen Manifestationen rezidivierten während des gesamten Beobachtungszeitraumes nicht.

Diskussion:

Cyclophosphamid kann eine schnell einsetzende Remission bei Patienten mit steroidrefraktärem M. Crohn induzieren, die insbesondere durch eine langfristig anhaltende Remissionsphase bei diesen Patienten gekennzeichnet ist. Diese Studie erfordert eine weitere Evaluation von Cyclophosphamid in einer großen, multizentrischen, randomisierten Studie, um sein therapeutisches Potential bei Patienten mit steroidrefraktärem M. Crohn zu evaluieren.

Keywords: Cyclophosphamid, Immunsuppression, M. Crohn, Therapie, chronisch-entzündliche Darmerkrankung