Fragestellung: Perfusionsbildgebung mit Ultraschall konzentriert sich bisher im wesentlichen auf die Darstellung großer Media-Infarkte. Ob sich auch kleine (z.B. lakunäre) Infarkte detektieren lassen, ist unklar.
Methoden: Patienten mit kleinen (maximal 3cm Durchmesser) Infarkten des Thalamus wurden in die Studie eingeschlossen. Die Untersuchung erfolgte mithilfe von Phasen-Inversions-Technik (PIHI, Sonoline Elegra, Siemens). Lage und Größe der Infarkte war durch MRT Bilder bekannt. Die Patienten erhielten jeweils einen intravenösen Kontrastmittelbolus (2,5ml, SonoVue, Bracco) für die Darstellung von links bzw. von rechts (zeitliche Auflösung 1/s). Die bihemispherielle Darstellung wurde in dienzephaler Ebene durchgeführt. Die Ebene wurde nach der Lage des Infarktes im MRT-Bild ausgerichtet. Farbkodierte Darstellungen wurden mithilfe von MATLAB 6.5 für die maximale Intensitätszunahme (PSI: peak signal increase) und die Zeit bis zur maximalen Intensitätszunahme (TTP: time to peak) berechnet. Als fokales Perfusionsdefizit wurden Gewebsbereiche gewertet, die eine niedrige/keine PSI und lange/keine TTP der Kontrastmittelanreicherung aufwiesen.
Ergebnisse: Bei 17 Patienten (52±11 Jahre, 24% weiblich) mit 18 Thalamusinfarkten (16 einseitig, einer beidseitig) wurden 34 Untersuchungen durchgeführt (eine Untersuchung von rechts, eine von links). Das Infarktalter lag zwischen 11 Tagen und 7 Jahren (Median 281 Tage). Der maximale, longitudinale Infarktdurchmesser lag laut MRT-Bildern zwischen 0,5 und 2,9cm (Median 1,5cm). Bei sieben (21%) Untersuchungen war die Kontrastmittelanflutung für eine Darstellung unzureichend. In zehn Darstellungen (37%) konnten Perfusionsdefizite identifiziert werden, die in Lage und Form mit den Infarkten im MRT übereinstimmten. Es wurden nur Infarkte identifiziert, die einen longitudinalen Durchmesser von mehr als 1cm hatten. Die Wahrscheinlichkeit der Infarktidentifikation korrelierte mit der Infarktgröße (r2=0,763; p<0,001) aber nicht mit dem Infarktalter (r2=0,086; p=0,617).
Schlussfolgerungen: Die Detektion kleiner (<3cm) Hirninfarkte ist mit Ultraschallperfusion unabhängig von einem Infarktalter zwischen 11 Tagen und 7 Jahren möglich, bietet aber Raum für eine Verbesserung der Sensitivität.