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DOI: 10.1055/s-2005-919669
Unerwartete Nebenwirkungen einer intrathekalen Morphinpumpenapplikation
Fallbericht: Wegen therapierefraktärer Rückenschmerzen bei Post-Diskektomie-Syndrom nach OP eines Bandscheibenvorfalls zwischen LWK 5 und SWK 1 wurde bei einem jetzt 37 jährigen Patienten im Jahr 1999 eine Morphin-Pumpe mit intrathekalem Ausführungsgang implantiert. Die Dosis wurde sukzessive auf zuletzt 450mg/Monat erhöht. Wegen aufsteigendem Taubheitsgefühl des rechten Beines und einer zunehmenden Gangunsicherheit erfolgte jetzt die Vorstellung in unserer Klinik.
Im Aufnahmebefund zeigte sich eine rechts betonte Paraspastik mit KG 4–5 Paresen der Kniebeugung, Fußhebung und –senkung rechts sowie eine Hypästesie und –algesie des re. Beines bis zur Mitte des Oberschenkels.
Das MRT der BWS zeigte eine ca. bohnengroße intraspinale extradurale Raumforderung mit KM-Aufnahme Höhe BWK 6, im Bereich des Ausführungsganges des Katheters. In den MEP's war eine deutliche Verzögerung (Kortex zu M. tibialis anterior 51,1 ms rechts versus 27,9 ms links) zum rechten Bein zu sehen. Die eindrücklichen MRT Bilder werden präsentiert und der weitere Verlauf wird dargelegt.
Diskussion: Vereinzelte bisher veröffentlichte Fallberichte legen die Diskussion nahe, dass Morphine in deutlich höherem Maße als andere intrathekal verabreichbare Substanzen wie z.B. Baclofen das Risiko einer katheterassoziierten Granulombildung in sich bergen, weiterhin scheint ein dosisabhängiges Risiko zu bestehen.