Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2005; 15 - A53
DOI: 10.1055/s-2005-917911

Evaluierung des IPN-Test als Screeningverfahren zur Beurteilung von konditionellen Defiziten bei chronischen Schmerzpatienten

S Satory 1, P Amelung 1, K Niemier 1, W Seidel 1
  • 1Hellmuth-Ulrici-Klimniken Sommerfeld – Klinik für Manuelle Medizin, Kremmen OT Sommerfeld

Fragestellung: Der aktuelle Charakter des Themas Schmerz wird dadurch untermauert, dass epidemiologisch gesehen zwischen 7 und 13% der Menschen in den Industrieländern an chronischen Schmerzen leiden. Eine Vielzahl von Beschwerden tritt im Zusammenhang mit Erkrankungen des Bewegungssystems auf.

Die Klinik für Manuelle Medizin an den Hellmuth-Ulrici-Kliniken Sommerfeld hat sich auf Patienten mit akuten und chronischen Schmerzzuständen am Bewegungssystem spezialisiert. Neben standardisierten manualmedizinischen und instrumentierten Funktionsuntersuchungen wurde bisher innerhalb der Routine kein diagnostisches Verfahren zur objektiven Ermittlung des konditionellen Status von Schmerzpatienten angewandt. Im Schmerzgeschehen spielt jedoch das Dekonditionierungssyndrom (Spring et al. 1997) eine bedeutende Rolle.

Methode: Innerhalb einer Studie an 60 Patienten sollte der Nachweis erbracht werden, wie konditionelle Defizite bei Patienten in unterschiedlichen Schmerzstadien (MPSS nach Gerbershagen) ausgeprägt sind. Als Verfahren wurde die Ergooxymetrie gewählt. In einem definierten Stufentest nach WHO-Kriterien wurden alle Patienten an die subjektive Ausbelastung herangeführt. Gleichzeitig erfolgte eine Datenerfassung auf der Basis des IPN®-Tests (Institut für Prävention und Nachsorge Köln). Zur Objektivierung des Belastungsstatus wurde nach Erreichen der Zielpulsfrequenz des IPN®-Tests sowie nach Abbruch der Belastung jeweils eine Laktatmessung vorgenommen.

Diskussion: Ziel der Studie war es, neben der Definierung des Dekonditionierungssyndroms bezüglich der Schmerzstadien (MPSS nach Gerbershagen) den IPN-Test als Screeningverfahren bei Schmerzpatienten zu evaluieren. Die kleine Probandengruppe von 60 Patienten zeigt noch keine gesicherten Ergebnisse. Sie bieten jedoch den Ansatz für weiterführende Untersuchungen und die Integration des IPN®-Tests in die klinische Diagnostik von Schmerzpatienten.