Repetitves bilaterales Üben versus der EMG-getriggerten Elektrostimulation zur Wiederherstellung der motorischen Funktion des schwer betroffenen Armes nach Schlaganfall: eine einfach-verblindete, randomisierte, kontrollierte bi-zentrische Studie

Fragestellung: Randomisierte, kontrollierte, einfach-verblindete und bi-zentrische Studie zum Vergleich eines repetitven bilateralen Trainings der Unterarmpro-und Supination sowie Handgelenksextension und -flexion mithilfe eines computergestützten Armtrainers versus der EMG-getriggerten Elektrostimulation der Handstrecker des schwer betroffenen Armes nach Schlaganfall.

Methode: 44 Patienten, Schlaganfallintervall zwischen 4 und 8 Wochen, schwere Armparese, Fugl-Meyer-Skala (FM, 0–66) <18, keine Willküraktivität der Handgelenk und/oder der Fingerstrecker. Einer von zwei Gruppen per Losverfahren zugeordnet – AT und ES. Alle Patienten trainierten für 6 Wochen jeden Werktag für 20min entweder mit dem Armtrainer oder der Elektrostimulation. AT-Patienten: 800 und ES-Patienten: 60–80 Wiederholungen pro Therapieeinheit. Primäre Messvariable: blind-getester FM (0–66), sekundäre Messvariable: Armmuskelkraft (MRC-Summenscore, 0–45) und Muskeltonus (AS-Summenscore, 0–25), getestet zu Studienbeginn, -Ende und 3 Monate Follow-up.

Ergebnis: Beide Gruppen waren zu Sudienbeginn homogen. Für den FM und den MRC-Summe ergab sich eine signifikante Verbesserung für beide Gruppen über die Zeit, sowie eine signifikant größere Verbesserung zu Gunsten der Therapieform der AT-Gruppe zu Studienende und zum Follow-up (p<.0001). Die mittleren FM-Differenzen betrugen 10.3±1.4; CI 7.5 ... 13.0 (Studienende) und 14.2±4.3; CI 5.6 ... 22.8 (Follow-up), die mittleren MRC-Summe-Differenzen waren 7.2±1.9; CI 3.4 ... 11.0 und 14.8±3.1; CI 8.5 ... 21.0. Keine Unterschiede im Muskeltonus, Nebeneffekte traten nicht auf.

Diskussion: Das repetitive Training mit dem Armtrainer resultierte in einer signifikant größeren Verbesserung der motorischen Funktion der oberen Extremität im Vergleich zur Elektrostimulation des schwerbetroffenen Armes nach Schlaganfall. Eine mögliche Erklärung für den beschrieben Effekt ist die höhere Anzahl der Wiederholungen während der Interventionsphase.