Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2005; 15 - A21
DOI: 10.1055/s-2005-917879

Transcranielle Galvanisation (tDC) zur Förderung der Rehabilitation nach Schlaganfall

S Hesse 1, C Werner 1, A Bardeleben 1, EM Schonhardt 1
  • 1Klinik Berlin, Charitè, Berlin

Fragestellung: Die zentrale Stimulation zur Förderung der Rehabilitation liegt in der (Berliner) Luft, sei es mittels der repetitiven Magnetstimulation, der epiduralen 50Hz Stimulation oder eben der tDC. Paulus et al. weisen seit den 90er auf die Fazilitation (Inhibition) einer anodalen (kathodalen) tDC-Stimulation des Handareals bei Gesunden hin. Unsere Arbeitsgruppe griff diesen Gedanken bei Schlaganfallpatienten im Rahmen einer Pilotstudie auf, wobei in Anlehnung an Erb 1866 die zentrale mit einer peripheren Stimulation in Form des Armtrainers Bi-Manu-Track verbunden werden sollte.

Methode: Patienten: u.a. erstmaliger supratentoriellen Insult, hochgradige Armparese, keine Anfallbereitschaft, keine geminderte Sensibilität der Kopfhaut, keine strahlenvorbehandelte Kopfhaut,

Stimulation: Anode über dem Handareal der geschädigten Seite, C3' res C4', Kathode orbitofrontal kontralateral, Elektrodengröße 5×5cm, gut durchfeuchtet, 1,5 mA für 7min, unmittelbar vor der 20-minütigen Armtrainertherapie, insgesamt 30 Termine über 6 Wochen, Therapie erfolgte zusätzlich zur regulären Therapie

Ergebnisse: bis dato (Nov. 04) keine Nebenwirkungen, neben Verbesserungen der motorischen Funktionen einschließlich der Hand war eine Verbesserung des Antriebes, der Aufmerksamkeit und der Stimmung auffällig.

Diskussion: tDC ist vielversprechend, die Ergebnisse der Pilotstudie rechtfertigen eine kontrollierte Studie als nächsten Schritt, wir suchen Partner für eine multizentrische Studie.