Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2005; 2 - A184
DOI: 10.1055/s-2005-917853

Pegyliertes Filgrastim (P) versus Filgrastim (F) zur Prävention von chemotherapie-assoziierter Neutropenie bei Patientinnen mit primärem Mammakarzinom

C Wenzel 1, R Bartsch 1, D Hussian 1, U Pluschnig 1, G Locker 1, U Sevelda 1, C Zielinski 1, G Steger 1
  • 1Universitätsklinik für Innere Medizin I, Klinische Abteilung für Onkologie, Wien, Österreich

Zielsetzung: Bei Therapieregimen mit einer febrilen Neutropenierate von >40%, wird prophylaktisch ein granulocyte-colony stimulating factor zur Reduktion der therapieinduzierten Mortalität verabreicht. Wir evaluierten retrospektiv die einmalige Applikation von Pegfilgrastim im Vergleich zur achttägigen Verabreichung von Filgrastim.

Patienten und Methoden: 90 Patientinnen erhielten eine präoperative Chemotherapie bestehend aus Epidoxorubicin 75mg/m2 und Docetaxel 75mg/m2 am Tag 1, alle 21 Tage, mit prophylaktisch sukutan verabreichtem Filgrastim von Tag 3–10 (ET + F). Diese Patientinnen erhielten körpergewichtsbezogen entweder 30 MioIE oder 48 MioIE Filgrastim. Die andere Gruppe bestand sowohl aus 18 Patientinnen, die ET präoperativ (ET + P) erhielten, als auch aus weiteren 6, die zusätzlich Capecitabine 1000mg/m2, zweimal täglich von Tag 1–14, verabreicht bekamen (TEX + P). Alle 24 Patientinnen erhielten prophylaktisch Pegfilgrastim 6mg am Tag 2 subkutan. Diese 114 Patientinnen wurden bezüglich hämatologischer Toxizitäten gemeinsam ausgewertet, da unsere Studiengruppe eine idente Nebenwirkungsrate für ET und TEX demonstrieren konnte.

Ergebnisse: Die eingeschlossenen Patientinnen erhielten insgesamt 453 Therapiezyklen bestehend aus ET + F und 122 Zyklen mit ET / TEX + P. Es konnte ein ähnliches Auftreten von febriler Neutropenie in beiden Therapiegruppen (ET + F: 8/453, 1,8%; ET / TEX + P: 1/122, 0,8%) und eine dadurch verursachte Hospitalisierung (ET + F: 2/441, 0,44%; ET / TEX + P: 0/122, 0%) beobachtet werden.

Zusammenfassung: Beide Therapiegruppen hatten ein ähnliches hämatologisches Nebenwirkungsprofil, jedoch mit dem Vorteil der patientenfreundlicheren Anwendung von Pegfilgrastim bei Patientinnen mit primärem Mammakarzinom, die eine präoperative anthrazyklin- und taxanhältige Chemotherapie benötigen.