Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2005; 2 - A182
DOI: 10.1055/s-2005-917851

Vergleich verschiedener Biopsiearten in der Mammadiagnostik: Feinnadelaspirationszytologie, Feinnadelbiopsie und Vakuumbiopsie; Möglichkeit, Grenzen und Kosten

O Weining-Klemm 1, C Weining 2, V Barth 2
  • 1Städtische Kliniken Esslingen, Radiologisches Zentralinstitut, Esslingen a. N, Deutschland
  • 2Interdisziplinäres Mammazentrum Esslingen, Institut für Mammadiagnostik, Esslingen a. N., Deutschland

Ziel:

Welche Erfahrungen wurden an einem Institut mit der Feinnadelaspirationszytologie (FNA), der histologischen Feinnadelbiopsie, sonographisch (SO-FNB) und stereotaktisch gesteuert (ST-FNB) und der Vakuumbiopsie (VB) zur Untersuchung der Brust mit einem bestimmten Algorithmus gemacht?

Material und Methoden:

Von 1993 bis 2003 wurden an 771 Patientinnen insgesamt 1113 Biopsien durchgeführt. 381 Patientinnen hatten ein verdächtige Läsion und wurden operiert, 390 Frauen wurden 1/2 jährlich kontrolliert. Für diese Population wurden der PPV, NPV, die Falsch-Negativ-Rate, die Falsch Positiv-Rate, die Sensitivität und Spezifität allgemein und für einzelne Diagnosen bestimmt.

Ergebnisse:

Für die FNA (n=310; 151 benigne/159 maligne) ergab sich eine Sensitivität von 90%, Spezifität von 95%, PPV von 95%, NPV von 92%, 2% falsch positive und 4,8% falsch negative Befunde. Für die SO-FNB (n=521; 264 benigne/257 maligne), ST-FNB (n=201; 132 benigne/69 maligne) und VB (N=81; 65 benigne/16 maligne) ergaben sich Sensitivitäten von 92%, 95% bzw 94%, Spezifitäten von 92%, 98,5% bzw. 100%, PPV von 91%, 97% bzw. 100%, NPV von 92%, 97% bzw. 100%, in 4%, 1% bzw. 0% ergaben sich falsch positive Befunde und in 4%, 2% bzw 1% falsch negative Befunde. Alle Ergebnisse waren mit Werten der Literatur vergleichbar. Bei der VB ergaben sich mehr Komplikationen als bei FNA und FNB.

Schlussfolgerung:

Unter Anwendung eines Algorithmus, welcher zur Diagnostik von Brustläsionen primär FNA und FNB einsetzt, konnte gezeigt werden, dass es sich lohnen würde, diese Techniken weiterhin anzuwenden und dafür Personal auszubilden. Die Kosten für zunehmende Biopsien ließen sich hiermit minimieren. Nicht sämtliche Läsionen müssen per Vakuumbiopsie geklärt werden.