Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2005-917833
Die standardisierte Aufarbeitung von BET-Präparaten der Brust wegen eines Mammakarzinoms – Segen oder Fluch?
Zielsetzung: Die brusterhaltende Therapie (BET) wird als primäre Option zur chirurgischen Behandlung des Mammakarzinoms empfohlen. Die morphologische Aufarbeitung erfolgt mit dem Ziel der Untersuchung der Schnittränder, die als Qualitätsparameter/Prognoseparameter gelten. Eine hohe Rate der BET-Operationen (70 bis 90%) in einem Brustzentrum gilt als Qualitätsmerkmal. Die Studie berichtet über die Erfahrungen mit einer standardisierten Aufarbeitung von BET-Präparaten zur Problematik der Schnittränder.
Materialien und Methoden: Grundlage der Studie waren BET Präparate von 280 primären invasiv-duktalen und 59 invasiv-lobulären Mammakarzinomen sowie 33 in situ-Karzinomen vom duktalen Typ. Alle BET-Präparate waren vom Operateur eindeutig topographisch markiert. Die morphologische Aufarbeitung erfolgte nach einem standardisierten Protokoll unter Einbindung einer sogenannten Präparateradiographie. Die Bestimmung des Abstandes zu den Schnitträndern erfolgte morphometrisch.
Ergebnisse: 1. Von 280 BET-Präparaten mit einem invasiv-duktalen Mammakarzinom hatten nach Erstoperation 9 Präparate einen Resektatrand von >1cm, 271 Präparate <1cm (97%) und davon 183 Präparate einen Resektatrand von <0,2cm (65%). 2. Von den 59 BET-Präparaten mit einem invasiv-lobulären Karzinom hatte 1 Präparat bei Erstoperation einen Resektatrand von >1cm, 58 Präparate hatten einen Resektatrand <1cm und bei 42 Präparaten lag der Resektatrand <0,2cm (71%). 3. Von den 33 BET-Präparaten mit einem primären DCIS hatte 1 Präparat einen Resektatrand von >1cm, 32 Präparate einen Resektatrand von <1cm und 26 Präparate von 0,2cm (79%).
Zusammenfassung: Die standardisierte Aufarbeitung führt zum Nachweis einer sehr hohen Rate an Schnitträndern unter 1cm bzw. unter 0,2cm bei Primäroperation.