Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2005; 2 - A163
DOI: 10.1055/s-2005-917832

Effizienz der mammadiagnostischen Zweitbefundung in der Klinik

A Teifke 1, TW Vomweg 1, M Schmidt 2, A Nasr 1, F Bittinger 3, H Kölbl 2, C Düber 1
  • 1Johannes Gutenberg Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Mainz, Deutschland
  • 2Johannes Gutenberg Universität Mainz, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Mainz, Deutschland
  • 3Johannes Gutenberg Universität Mainz, Institut für Pathologie, Mainz, Deutschland

Ziel:

Ermittlung des Aufwandes und Nutzen der Zweitbeurteilung und Ergänzung auswärtiger mammadiagnostischer Untersuchungen in einer Universitätsklinik für Radiologie in Kooperation mit der Frauenklinik und Pathologie.

Material und Methode:

Die Unterlagen von 243 im ersten Halbjahr 2000 mitbefundeten konsekutiven Patientinnen (Durchschnitt 55 Jahre) wurden retrospektiv analysiert. Im Fall nicht histologisch gesicherter Läsionen wurden die Ergebnisse nach mindestens 3-jähriger Verlaufskontrolle gesammelt.

Ergebnisse:

141 Pat. wurden durch die Universitätsfrauenklinik, 77 durch niedergelassene Gynäkologen und 25 durch Eigeninitiative vorstellig. Insgesamt wurden 297 Läsionen (L.) beschrieben. Davon waren histologisch 140 L. maligne und 75 benigne. Von 69 L. erwies sich eine im Verlauf als maligne, 9 L. gingen verloren. 79 auswärtig als BIRADS 4 oder 5 eingeordnete L. wurden in der Zweitbeurteilung als BIRADS 1–3 klassifiziert (davon 2 maligne) und 29 als suspekt hochgestuft (davon 23 bösartig). Bei den restlichen 180 L. ergaben sich keine relevanten Verschiebungen. 238 Sonographien, 65 Mammographiezusatzuntersuchungen, 50 MRTs, 6 zusätzlichen histologischen Abklärungen mit benignem Ergebnis und einer um 6 Monate verzögerten Malignomdiagnose stehen 36 zu Recht vermiedene Operationen und 23 zusätzlich entdeckte Malignome gegenüber. In 23 Fällen erfolgten Operationen entgegen der Zweitempfehlung (davon 23 mit gutartigem Ergebnis).

Zusammenfassung:

Dem diagnostischen Zusatzaufwand in der Klinik steht ein erheblicher Benefit für die Pat. gegenüber. Dies sollte bei der Organisation des Mammographiescreening und der DMP berücksichtigt werden.