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DOI: 10.1055/s-2005-917829
Verbessert eine Radiotherapie (RT) das Ergebnis einer primären systemischen (neoadjuvanten) Therapie (PST) beim Mammakarzinom (BC)
Hintergrund: Die Reduktion der Tumorzelllast lokal weit fortgeschrittener Tumoren (LABC) und das Erreichen einer sekundären Operabilität sind Hauptziele einer PST. Bei lokal ausgehnten, primär operablen Tumoren wird durch PST ein Brusterhalt angestrebt. Trotz durch PST bewirkten klinischen Remissionen ist der Anteil histopathologisch bestätigter Komplettremissionen (ypCR) niedrig. Die Rationale für eine RT im PST-Konzept ist die Erwartung synergistischer letaler Effekte durch Verstärkung der systemischen Wirkung durch zusätzliche lokale RT. Die Rolle der RT im PST-Konzept und die Sequenz von PST, RT und Op sind bisher nur in Teilaspekten geklärt.
Methode: Recherche der Therapieergebnisse von PST in Kombination mit präoperativer RT.
Ergebnisse: 8 Studien zur kombinierten PST+RT erfasssen <1.000 Patientinnen. Die Kohorten sind bezüglich Patientenanzahl, initialem Tumorstadium, bei der PST verwendeter Agentien und Therapiesequenz zu inhomogen. Nur bei inflammatorischen und LABC-Karzinomen ist ein Nutzen durch zusätzliche RT validiert. Weitere stadien-bezogene Vergleiche sind kompromittiert durch die Inhomogenität der differenten Kollektive.
Schlussfolgerungen: Da bei Ansprechen des Tumors auf eine PST eine Metaanalyse 2004 zum klinischen Wert der 1. Studiengeneration zur PST keinen erwarteten Überlebensvorteil belegte, sollte dringlich unter standardisierten Studienbedingungen interdisziplinär geprüft werden, ob durch eine RT ein weiteres Downsizing über eine radiogene Sterilisation von überlebenden Tumorzellen nach PST bei primär inoperablen und auch bei operablen Tumoren bewirkt und eine höhere Rate an histologischen Komplettremissionen, ypCR, erreicht werden können. Sollte – wie aktuell diskutiert – das Erreichen eines yCR-Status mit einer langzeitigen Rückfallfreiheit verbunden sein, ergäbe sich durch eine additive RT ein weiterer positiver Therapieeffekt.