Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2005; 2 - A157
DOI: 10.1055/s-2005-917826

Erfahrungen mit der telepathologischen Zweitbegutachtung präoperativer Stanzbiopsien im Modellprojekt Mammographie-Screening Wiesbaden 2002–2005

HP Sinn 1, U Bettendorf 2, M Reichel 3
  • 1Universitätsklinikum, Pathologisches Institut, Heidelberg, Deutschland
  • 2Gem. -Praxis f. Pathologie, Wiesbaden, Deutschland
  • 3Mammographie-Screening-Zentrum, Wiesbaden, Deutschland

Ziel: Die Programmrichtlinien für das bevölkerungsorientierte Mammakarzinomscreeining sehen vor, dass während der ersten zwei Jahre nach Beginn der Mitarbeit eines Pathologen im Screening-Programm eine Zweitbeurteilung durch einen erfahrenen Pathologen erfolgen soll. Wir stellen im Folgenden die Erfahrungen mit der telepathologischen Zweitbegutachtung dar.

Methoden: Über einen Zeitraum von 2 1/2 Jahren erfolgte eine telepathologische Zweitbegutachtung routinemäßig im Rahmen der wöchentlichen Brustkonferenz.

Ergebnisse: Die hier durchgeführte Methodik erlaubt die Online Übertragung und Besprechung von Standbildern und Besprechung zwischen erst- und zweitbegutachtenden Pathologen und damit eine sofortige Klärung der Befunde. Die technische Ausstattung ermöglicht die Übermittlung von bis zu 6 Bildern je Fall. Die Bildübermittlung dient gleichzeitig dem Aufbau einer Bilddatenbank zur Dokumentation der pathohistologischen Befunde. Die Bilddatenbank umfasst aktuell 1208 Dokumente.

Schlussfolgerung: Mit geeigneter Technik und erfahrenem Erst- und Zweitgutachter kann eine zusätzliche diagnostische Sicherheit durch telepathologische Zweitbegutachtung erreicht werden.