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DOI: 10.1055/s-2005-917717
Lymphologische Nachsorge nach Brustkrebsbehandlung: Ist sie heute noch aktuell?
Zielsetzung:
Die Studie diente der Feststellung der Häufigkeit solcher Erkrankungen, welche zu Störungen in der Mikrozirkulation führen, ein bestehendes Lymphödem aggravieren und nach axillärer Lymphonodektomie Lymphödemrisikofaktoren darstellen.
Material und Methode:
Die Daten der 293 im Jahr 2003 in der Földiklinik, Fachklinik für Lymphologie, mit der Diagnose: Lymphödem nach Brustkrebsbehandlung behandelten Patientinnen wurden nach den folgenden Gesichtspunkten einer statistischen Analyse unterzogen:
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Die Zahl der reinen, unkomplizierten Lymphödeme im Verhältnis zu solchen, welche an zusätzlichen, das Lymphödem aggravierenden Krankheiten (Schilddrüsenerkrankungen, Krankheiten des rheumatischen Formenkreises, Adipositas, Diabetes) litten.
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Die Häufigkeit von Erysipelen.
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Die Art der Brustkrebsoperation: Ablatio mammae mit Axilladissektion/brusterhaltende Operation mit axillärer Dissektion/vorerst brusterhaltend, später mit Ablatio mammae operiert.
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Anzahl der entfernten axillären Lymphknoten.
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Dauer des Latenzstadiums des Lymphödems.
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Die Zahl derjenigen Patientinnen, die neben dem Armlymphödem an einem primären Beinlymphödem/an einem Lipolymphödem/an einem Phlebolymphödem litten.
Zusammenfassung:
Unsere Befunde zeigen, dass der Brustkrebs auch in der jüngsten Zeit oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird und dass Erkrankungen, welche zu Störungen in der Mikrozirkulation führen, häufige, das Lymphödem aggravierende Risikofaktoren darstellen.
Die modifizierte radikale Mastektomie gilt als Standardtherapie, wenn die Indikation für die BET nicht gegeben ist. Die Radikalität der Axilladissektion ist durch das Tumorstadium bestimmt. Patienten mit Axilladissektion Level II-III bedürfen einer lymphologischen Krebsnachsorge, unabhängig davon, ob BET oder Ablatio mammae durchgeführt wurde. Bei Vorliegen von Lymphödemrisikofaktoren ist die Indikation zur Lymphödemprävention gegeben.