Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2005; 2 - A44
DOI: 10.1055/s-2005-917713

Die Intraoperative Gefrierschnitt-Analyse (GSA) während Mammakarzinom Operationen reduziert die Anzahl an Zweiteingriffen und die Mastektomierate

F Fitzal 1, N Mader 2, M Rudas 3, W Draxler 4, M Mittlböck 4, O Riedl 1, S Taucher 1, R Jakesz 1, M Gnant 1
  • 1Medizinische Universität Wien, CHirurgie, Wien, Österreich
  • 2Krankenhaus Barmherzige Brüder, Chirurgie, Wien, Österreich
  • 3Medizinische Universität Wien, Pathologie, Wien, Österreich
  • 4Medizinische Universität Wien, Bioinformatik, Wien, Österreich

Mit dieser Arbeit wollten wir demonstrieren, dass die intraoperative Gefrierschnitt-Analyse (GSA), auch in prä-invasiven Tumoren, die Anzahl an Zweitoperationen reduziert und dadurch die Mastektomierate beeinflusst. Wir untersuchten retrospektiv 1559 Patientinnen, welche an der Mamma mittels GSA operiert wurden. Wir ermittelten die Anzahl an Zweitoperationen wegen unterschiedlicher Resultate zwischen GSA und endgültiger Histologie (in Paraffin eingebettet). Wir verglichen demographische Daten und Mastektomieraten zwischen Patientinnen, welche einmal oder zweimal operiert werden mussten. Weiters evaluierten wir den Einfluss von prä-invasiven Läsionen auf das Ergebnis der GSA. Insgesamt konnten wir durch die Verwendung der GSA eine 6% Zweitoperationsrate erzielen. Die Mastektomierate war bei Patientinnen, welche ein zweites Mal operiert werden mussten signifikant erhöht (38% vs. 27%) ohne einen Unterschied in der Lokalrezidivrate oder dem Gesamtüberleben zu haben (Kaplan Meier Kurven). Prä-invasive Läsionen oder die Tumorgröße hatte keinen signifikanten Einfluss auf das Ergebnis der GSA. Die GSA interferierte nicht mit dem endgültigen histologischen Ergebnis und alle Patientinnen hatten ein komplettes Staging nach der TNM Klassifikation. Unsere Studie demonstriert, dass GSA für Mammakarzinomoperationen die Anzahl an Zweitoperationen gering hält und dadurch die Mastektomierate reduziert.