Ultraschall Med 2005; 26 - Vet1
DOI: 10.1055/s-2005-917654

VIRTUELLER KONVEXSCHALLKOPF – WIE GROß IST DER KLINISCHE NUTZEN BEI HUND UND KATZE

I Kiefer 1, M Alef 2, A Hause 1, B Bosch 1
  • 1Sonographie
  • 2Anästhesie, Klinik für Kleintiere, Leipzig, Germany

Problemstellung: Durch seine Schallkopfgeometrie und Schallfeldcharakteristik ist der Linearschallkopf im Bezug auf die Auflösung allen anderen Schallköpfen überlegen. Leider wird durch die Geometrie das Schallfenster erheblich eingeschränkt, so dass insbesondere Untersuchungen der Beckenhöhle und der kranialen Bauchhöhle im rippengestützten Anteil schlecht möglich sind. Aus diesem Grund muss häufig auch bei kleinen Tieren auf den meist niederfrequenteren Konvexschallkopf ausgewichen werden. Mit dem Trapezoid-Modus wird dieser Tatsache entgegen gearbeitet. Ziel der Untersuchung ist es, festzustellen wie groß die Vorteile sind und ob die Auflösung im Vergleich zum klassischen Linear-Modus sich verschlechtert.

Methoden: Nach Untersuchungen am Phantom zur Ermittlung der Auflösung wurden 100 Tiere (50 Hunde meist kleiner Rassen und 50 Katzen) untersucht. Die Untersuchungen wurden mit einem Logiq 9 Breakthru 2004 durchgeführt. Verglichen wurde ein 12MHz Matrixlinearschallkopf im Linear und im Trapezoidmodus sowie ein 7MHz Matrixkonvexschallkopf. Alle Bilder wurden digital gespeichert und anschließend am Monitor Side-by-Side verglichen. Es wurde ein Flächenvergleich der untersuchten Fläche in einer Tiefe von 4cm durchgeführt.

Ergebnisse: In einer Tiefe von 4cm wird in einem Sichtfenster mit dem Linearschallkopf eine Fläche von 15,2 cm2 (100%) untersucht. In derselben Tiefe wird mit dem Konvexschallkopf eine Fläche von 36,1 cm2 (237%) untersucht. Im Trapezoidmodus wird eine Fläche von 21,0 cm2 (138%) abgebildet. Bei den Untersuchungen am Phantom konnten nur marginale Unterschiede zwischen Konvex und Linearschallkopf im Bezug auf die Auflösung festgestellt werden. Unterschiede zwischen Linearschallkopf und Trapezoidmodus konnten weder in der Auflösung, noch in Bezug auf die Bildwiederholfrequenz erfasst werden. Bei der klinischen Anwendung war der Unterschied zwischen dem Konvexschallkopf und dem Linearschallkopf jedoch signifikant. Durch das Umschalten auf den Trapezoidmodus wurde die Auflösung nicht verschlechtert.

Schlussfolgerungen: Insbesondere bei kleinen Tieren bringt der Trapezoidmodus im Vergleich zum Linearbild eine erhebliche Verbesserung der Übersicht, ohne dass sich Bildwiederholfrequenz und Auflösung für den Untersucher sichtbar ändern. Bei Katzen kann dadurch in der Regel auf den Einsatz des Konvexschallkopfes verzichtet werden. Bei größeren Hunden sind die Vorteile deutlich geringer ausgeprägt, dies ist allein schon durch die fehlende Eindringtiefe bedingt.