Ultraschall Med 2005; 26 - P043
DOI: 10.1055/s-2005-917543

SELTENES BILD EINES SYNCHRONEN PLEURALEN UND PERITONEALEN EPITHELIALEN MESOTHELIOMS

P Samaras 1, K Renz 2, T Stremovskaia 3, S Zeuzem 1, C Sarrazin 1
  • 1Klinik für Innere Medizin II
  • 2Klinik für Innere Medizin V
  • 3Institut für Allgemeine und Spezielle Pathologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Germany

Purpose: Ein 64jähriger Patient wegen einem seit 5 Monaten bestehenden rechtsseitigen Pleuraerguß, der trotz zahlreicher Untersuchungen ätiologisch nicht geklärt werden konnte, und gleichzeitig bestehendem Aszites behandelt. Es bestand eine progrediente Dyspnoe, eine Inappetenz mit Gewichtsverlust und eine zunehmende physische Leistungsminderung. Sonstige Beschwerden wurden nicht angegeben. Anamnestisch fand sich eine Asbestexposition vor 20 Jahren. Im Labor fanden sich bis auf eine Leukozytose und Thrombozytose keine richtungsweisenden pathologischen Veränderungen.

Methods and Materials: In der sonographischen Untersuchung fand sich ein großer Pleuraerguß rechts sowie ein 9cm großer stärker echogener Tumor, der dem Zwerchfell anhaftete. Im Abdomen fand sich ein diffus verdicktes Mesenterium im linken Mittel- und Unterbauch sowie geringe Mengen Aszites. Es erfolgte eine gezielte sonographisch gesteuerte Punktion des Mesenteriums im linken Unterbauch. In der histologischen Untersuchung fanden sich atypische mesotheliale Zellen mit einer immunhistochemischen Reaktion auf Calretinin sowie einer schwachen Reaktion auf Thrombomodulin und CEA. Im Pleurapunktat konnte ebenfalls der Nachweis von atypischen Zellformen mit einer positiven Reaktion auf Thrombomodulin und Calretinin geführt werden.

Results: Insgesamt wurde somit die Diagnose eines malignen pleuralen und peritonealen Mesothelioms gestellt. Zur Therapie des Pleuraergusses erfolgte eine Drainage mit anschließender Instillation von Urokinase. Die Pleurodese war jedoch aufgrund von einer multiplen Kammerung des Ergusses nur partiell erfolgreich. Parallel dazu erfolgte die Einleitung einer palliativen Chemotherapie mit Cisplatin und Gemcitabine.

Conclusions: Zusammenfassend konnte durch eine sonographisch gesteuerte Punktion des Mesenteriums die seltene Diagnose eines synchronen pleuralen und peritonealen Befalls durch ein malignes Mesotheliom gestellt werden. Richtungsweisend war der sonographische Befund eines diffus verdickten Mesenteriums sowie das gleichzeitige Vorliegen von Aszites und eines einseitigen Pleuraergusses.