Ultraschall Med 2005; 26 - P023
DOI: 10.1055/s-2005-917523

DIFFERENTIALDIAGNOSE DES DILATIERTEN PANKREASGANGES

K Dirks 1, J Deuerling 1, S Mühldorfer 1
  • 1Medizinische Klinik I, Klinikum Bayreuth, Bayreuth, Germany

Problemstellung: Moderne Ultraschallgeräte erlauben die Darstellung des Pankreasganges auch bei gesunden Patienten. Die Arbeit untersucht den Beitrag der transkutanen Sonographie zur Klärung der Ursache einer Gangerweiterung über 3mm.

Methoden: Retrospektive Analyse von Patienten mit Pancreasgang-Erweiterung aus den vergangenen Jahren anhand typischer Kasuistiken.

Ergebnisse: Häufigste Ursache eines dilatierten Pancreasgangs in unserem Krankengut ist die chron. Pankreatitis. Hier ist die Suche nach Gangkonkrementen wichtig, da sie eine potentiell therapierbare Ursache der weiteren Organdestruktion darstellen. Oft ist es jedoch nicht einfach zwischen intraduktalen Steinen und paraduktalen Kalzifikationen zu unterscheiden.

Eine weitere Ursache sind Carcinome im Bereich des Pankreaskopfes, typischerweise führen sie auch zur Dilatation des Gallengangs (double duct sign). Benigne zystische Tumore hingegen führen nur selten zur Gangerweiterung. Eine Ausnahme sind die Intrapankreatischen papillären muzinösen Neoplasien (IPMN): Die hier charakteristische Auffüllung des Pankreasganges mit Schleimmassen wird anhand einer typischen Kasuistik demonstriert. Abschließend werden einige seltene Ursachen wie die Altersatrophie oder die traumatische Gangruptur vorgestellt.

Schlussfolgerungen: Erweiterungen des Pankreasganges können zahlreiche Ursachen haben und sollten neben einer chron. Pankreatitis immer auch an einen Tumor denken lassen!