Ultraschall Med 2005; 26 - OP067
DOI: 10.1055/s-2005-917348

REVERSIBLER INTRAUTERINER FETALER HYDROPS UNKLARER GENESE

B Hinken 1, D Grabow 1, K Bartz 1
  • 1Geburtshilfliche Abteilung, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald, Germany

Problemstellung: Gibt es die Möglichkeit einer Spontanremission bei intrauterinem Hydrops als Zeichen einer Anämie?

Methoden: Anhand einer Kasuistik wird das entsprechende Procedere vorgestellt.

Ergebnisse: Eine 24-jährige II.-Gravida, Nullipara wurde in der 25+3 SSW wegen silentem CTG mit sporadischen Dezelerationen bei subjektiv fehlenden Kindsbewegungen aus einer auswärtigen Einrichtung verlegt. Dopplersonografisch bestanden normale Perfusionsverhältnisse ohne Anhalt für Plazentainsuffizienz oder Zentralisation. Wir begannen mit der RDS- Prophylaxe. Das CTG war zunächst weiter pathologisch, eine kurzfristige Kontrollsonographie zeigte einen mässigen generalisierten Hydrops,leichten Ascites und geringen Pericarderguss ohne Retardierung, Fehlbildung oder echokardiografische Auffälligkeiten. Allerdings war als Zeichen einer fetalen Anämie die Maximalgeschwindigkeit in der A. cerebri media deutlich erhöht. Bei vermuteter intrauteriner Infektion wurden umfangreiche serologische Untersuchungen durchgeführt, eine sichere Ursache fand sich nicht.

Engmaschige sonografische Kontrollen liessen einen deutlichen Rückgang des Hydrops erkennen,das CTG besserte sich rasch und die Flussgeschwindigkeit in der A. cerebri media normalisierte sich. Ab der 26+6 SSW konnten ambulante Kontrollen erfolgen. In der 40+4 SSW wurde die Patientin im Heimatkrankenhaus von einem gesunden Mädchen entbunden.

Schlussfolgerungen: Bei mässigem fetalen Hydrops ohne Kausalität ist ein Abwarten unter engmaschigen sonografischen und dopplersonografischen (einschließlich des venösen Dopplers) Kontrollen mit gutem Erfolg möglich.