Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2005-915247
Aufwerten, ausbauen und systematisieren - Eine Analyse von Situation, Reformbedarf und innovativen Projekten zur Nachsorge in der Rehabilitation der Rentenversicherung
Upgrade, Expand, Systematize - An Analysis of the Status of, the Need for Reform in, as well as Innovative Projects for Follow-Up Care in Rehabilitation under the German Pension Insurance SchemePublication History
Publication Date:
01 December 2005 (online)
Zusammenfassung
Die Reha-Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung haben für Versicherte eine zentrale Bedeutung. Sie geben ihnen Schutz vor Verlust oder Einschränkung ihrer Erwerbsfähigkeit. Durch ihre absichernde Wirkung für die Erwerbsbevölkerung haben Reha-Leistungen gleichzeitig Bedeutung für die Versichertengemeinschaft und die Gesellschaft insgesamt. Rund 846 000 Versicherte erhielten im Jahre 2003 medizinische und sonstige Leistungen zur Rehabilitation. Es gehört zu den vorrangigen Zielen der gesetzlichen Rentenversicherung, diese Leistungen so wirksam wie möglich zu gestalten. Zu diesem Zweck haben die Träger der gesetzlichen Rentenversicherung ein Qualitätssicherungsprogramm aufgelegt, mit dessen Hilfe sie die höchstmögliche Güte ihrer Leistungen anstreben. In erster Linie werden durch dieses Programm die medizinischen, i. d. R. dreiwöchigen stationären Maßnahmen erfasst. Welche nachhaltige Wirkung diese Reha-Maßnahmen haben, ist bislang kaum untersucht. Möglichkeiten zur Sicherstellung eines dauerhaften Erfolges bieten aus dem stationären Aufenthalt hervorgehende nachsorgende Maßnahmen oder Leistungen. Deren tatsächliches Vorhandensein war bis vor kurzem in Deutschland kaum bekannt. Durch eine vom Autor verfasste und von der Landesversicherungsanstalt Schleswig-Holstein geförderte bundesweite Bestandsaufnahme gibt es seit 2004 erstmals eine derartige Übersicht. Ihre wesentlichen Ergebnisse werden nachfolgend dargestellt, ergänzt durch eine partielle Aktualisierung seit Abschluss der Studie.
Abstract
Rehabilitation benefits provided under the German Pension Insurance scheme are of central importance to insurants, in terms of protection in cases of loss or reduction of their earning capacity. Due to this safeguarding effect for the gainfully employed population, rehabilitation benefits at the same time are important to the insured community and to society as a whole. In 2003, some 846 000 insured persons had received medical and other benefits for rehabilitation. Designing these benefits to be as effective as possible is among the pre-eminent goals of the statutory pension insurance scheme. To this end, the statutory pension insurance institutes have initiated a quality assurance programme designed to enable utmost quality of the benefits provided. This programme in the first line covers inpatient medical rehabilitation of, as a rule, three weeks duration. An issue hardly investigated so far is sustainability of the effects achieved by these rehabilitation measures. Among the possibilities for ensuring lasting success are follow-up measures or benefits arranged for already during the in-patient stay, a service field which until recently had hardly been known in Germany. A stock-taking carried out in 2004 by the author and supported by LVA Schleswig-Holstein, a regional pension insurance institute, has for the first time realized an overview of this kind. Its essential findings are presented in this article, supplemented by a partial update vis-à-vis completion of the initial investigation.
Schlüsselwörter
Nachgehende Leistungen nach medizinischer Rehabilitation - Nachsorge nach Rehabilitation zur Erfolgssicherung - ganzheitliche Rehabilitation mittels Nachsorge - Praxistransfer von Forschungsergebnissen am Beispiel von Nachsorge
Key words
Follow-up benefits after medical rehab - rehab follow-up to safeguard rehab success - holistic rehab through follow-up - transfer into practice of research findings illustrated by follow-up benefits
Literatur
- 1 Köpke K-H. Nachsorge in der Rehabilitation. Eine Studie zur Optimierung von Reha-Leistungen in der gesetzlichen Rentenversicherung. Lübeck, Hamburg; Eigenverlag 2004 (Diese Studie kann gegen einen Unkostenbeitrag von 4 Euro bei: Deutsche Rentenversicherung Nord, Dezernat 1.6, 23544 Lübeck, bezogen werden.)
- 2 Köpke K-H. Wirksamere Rehabilitation durch systematische Nachsorge. Soziale Sicherheit. 2004; 53 (7) 233-238
- 3 Hüppe A, Raspe H. Die Wirksamkeit stationärer medizinischer Rehabilitation in Deutschland bei chronischen Rückenschmerzen: eine systematische Literaturübersicht 1980 - 2001. Rehabilitation. 2003; 42 (3) 143-154
- 4 Gerdes N, Bührlen B, Lichtenberg S, Jäckel W H. Rehabilitationsnachsorge (RENA-Projekt). Vorläufiger Abschlussbericht. Bad Säckingen; Hochrhein-Institut 2005
- 5 Jäckel W H. Verstetigung des Rehabilitationserfolges - Was kann Nachsorge leisten? Referat auf dem Reha-Forum der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte am 21./22. Februar 2005. Berlin; BfA 2005
- 6 Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg) .VDR Statistik Rehabilitation des Jahres 2003. VDR Statistik Rehabilitation, Band 150. Frankfurt/Main; VDR 2004
-
7 Koch U.
Rehabilitationswissenschaften: Erwartungen, Ergebnisse, Perspektiven. In: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg) Tagungsband, „Rehabilitationsforschung in Deutschland - Stand und Perspektiven”, 14. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, 28. Februar bis 2. März 2005 in Hannover. DRV-Schriften 2005 59 27-29 - 8 Zwingmann C, Buschmann-Steinhage R, Gerwinn H, Klosterhuis H. Förderschwerpunkt „Rehabilitationswissenschaften”: Ergebnisse - Umsetzung - Erfolge und Perspektiven. Rehabilitation. 2004; 43 (5) 260-270
- 9 Deck R, Glaser-Möller N, Mittag O. Rehabilitation und Nachsorge. Bedarf und Umsetzung. Lage; Jacobs-Verlag 2004
- 10 Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (Hrsg) .Workshop der Reha-Klinikgruppe, Förderung der Nachhaltigkeit von Verhaltensänderungen in der medizinischen Rehabilitation. Berlin; BfA 2004
- 11 Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg) . Das Qualitätssicherungsprogramm der gesetzlichen Rentenversicherung in der medizinischen Rehabilitation - Instrumente und Verfahren. DRV-Schriften. 2000; (18)
- 12 Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg) .Informationen zur Nachsorge aus dem Qualitätssicherungsprogramm der gesetzlichen Rentenversicherung. Ausgewählte Ergebnisse aus der Patientenbefragung Oktober 2002 bis März 2004. Frankfurt/Main; VDR 2004
- 13 Weiterbehandlung nach der Reha. Gesichertes Leben - Ausgabe Schleswig-Holstein. 2001 48 (6): II-III
- 14 Rose S, Irle H, Korsukéwitz C. Orthopädische Rehabilitation der BfA - Stand und Perspektiven. DAngVers. 2002; 49 (11) 469-478
-
15 Keck T.
Rehabilitation der BfA - aktueller Stand und Perspektiven. In: Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (Hrsg) Neue Anforderungen aus Beruf und Gesellschaft. Berlin; BfA 2005: 26-44 - 16 Beck M, Eissenhauer W, Löffler H. Rehabilitation heute. Die Reha-Studie Baden. Eine wissenschaftliche Untersuchung medizinischer Rehabilitation und Nachsorge. Karlsruhe; Braun 1984
-
17 China C, Mittag O, Hoberg E, Jürs E, Kolenda K-D, Richardt G, Raspe H.
Telefonische Nachsorge bei KoronarpatientInnen: Ergebnisse der Lübecker Nachsorgestudie. In: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg) Tagungsband, „Rehabilitationsforschung in Deutschland - Stand und Perspektiven”, 14. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, 28. Februar bis 2. März 2005 in Hannover. DRV-Schriften 2005 59 328-330 - 18 Theissing J, Lepthin H-J, Mittag O. Veränderung der subjektiven Prognose der Erwerbstätigkeit im Verlauf der stationären Rehabilitation. Eine Untersuchung an 180 orthopädischen Patienten. Rehabilitation. 2005; 44 (2) 75-81
-
19 Kobelt A, Grosch E, Schmid-Ott G, Künsebeck H W, Hentschel J, Lamprecht F.
Ambulante psychosomatische Nachsorge nach dem Curriculum Hannover. Die Fünfjahreskatamnese. In: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg) Tagungsband, „Rehabilitationsforschung in Deutschland - Stand und Perspektiven”, 14. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, 28. Februar bis 2. März 2005 in Hannover. DRV-Schriften 2005 59 479-480 -
20 Hahmann H W, Wüsten B, Nuß B, Muche R, Rothenbacher D, Brenner H.
Der Einfluss einer intensivierten Reha-Nachsorge nach AHB bei koronarer Herzkrankheit auf Fragen zur Alltagsbewältigung und gesundheitlicher Selbsteinschätzung - Ergebnisse der INKA-Studie. In: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg) Tagungsband, „Rehabilitationsforschung in Deutschland - Stand und Perspektiven”, 14. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, 28. Februar bis 2. März 2005 in Hannover. DRV-Schriften 2005 59 327-328 - 21 Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation .Berufsbezogene Maßnahmen in der medizinischen Rehabilitation - bisherige Entwicklungen und aktuelle Perspektiven. Frankfurt/Main; BAR 2000
- 22 Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (Hrsg) .Der ärztliche Reha-Entlassungsbericht. Leitfaden zum einheitlichen Entlassungsbericht in der medizinischen Rehabilitation der gesetzlichen Rentenversicherung. 2. Aufl. Berlin; BfA 2001
-
23 Meier R K, Roth W, Oestreicher S, Plonski A.
Erlebte Arbeitsplatzbelastungen chronischer Rückenschmerzpatienten: Standardisierte Diagnostik mittels eines praktikablen Fragebogens als Grundlage für die Arbeitsplatz-orientierte Rehabilitation. In: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg) Tagungsband, „Rehabilitation im Gesundheitssystem”, 12. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, 10. bis 12. März 2003 in Bad Kreuznach. DRV-Schriften 2003 40 284-286 -
24 Schumacher H L.
BACK - Berufsorientierte Rehabilitation für Arbeitsunfähige oder von Arbeitsunfähigkeit bedrohte Patienten mit chronischen Kreuzschmerzen. In: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg) Tagungsband, „Teilhabe durch Rehabilitation”, 11. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, 4. bis 6. März 2002 in München. DRV-Schriften 2002 33 44-46 - 25 Ende der Förderphase im NVRF - Erfolge bei Transferanträgen. Service-Briefe der Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsstelle (RFS) der LVA Freie und Hansestadt Hamburg. 2004; 4 (12/13) 4-5
- 26 Runde P, Wallrabenstein H. Mein Rücken am Arbeitsplatz. Ein betriebliches Interventionsprogramm zur Rückenprävention. Laufendes Forschungsprojekt im Norddeutschen Forschungsverbund. In: Rehabilitationswissenschaftliche Forschungsverbünde - Ein gemeinsamer Förderschwerpunkt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Deutschen Rentenversicherung. Aktualisierte und überarb. Aufl. 1/2002. Frankfurt/Main; Verband Deutscher Rentenversicherungsträger 2002: 134
-
27 Giese R.
Interventionsprogramm für präventive Maßnahmen bei Beschäftigten mit Rückenschmerzen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. In: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg) Tagungsband, „Rehabilitationsforschung in Deutschland - Stand und Perspektiven”, 14. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, 28. Februar bis 2. März 2005 in Hannover. DRV-Schriften 2005 59 181-183 - 28 Deck R, Höder J. Welche Nachsorge wollen die Rehabilitanden? Laufendes Forschungsprojekt, gefördert durch den Verein zur Förderung der Rehabilitationsforschung in Schleswig-Holstein (vffr) der LVA Schleswig-Holstein. Lübeck; Institut für Sozialmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck 2005
- 29 Deck R, Schauer M, Arlt A C, Hüppe A. Entwicklung und Erprobung eines Muster-Nachsorgeplans für Patienten mit chronischen Rückenschmerzen. Laufendes Forschungsprojekt, gefördert durch den Verein zur Förderung der Rehabilitationsforschung in Schleswig-Holstein (vffr) der LVA Schleswig-Holstein. Lübeck; Institut für Sozialmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck 2005
- 30 Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik e. V. (Hrsg) .Einrichtung und Arbeitsweise Gemeinsamer Servicestellen für Rehabilitation. Gutachten im Auftrage des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung. Köln; ISG 2004
- 31 Köpke K-H, Nürnberger I. Aufgaben und Chancen für die Selbstverwaltung - Am Beispiel der Rehabilitation in der Rentenversicherung. Soziale Sicherheit. 2004; 53 (12) 426-432
- 32 Jacobi E, Kaluscha R. Die Patientenunterschrift im ärztlichen Reha-Entlassungsbericht. Spektrum - Fachzeitschrift der LVA Baden-Württemberg. 2003; 3 (3 - 4) 85-89
-
33 Jacobi E, Kaluscha R.
Die Patientenunterschrift im ärztlichen Reha-Entlassungsbericht. Patientenorientierte Reha nach SGB IX: „Nichts über uns ohne uns”. In: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg) Tagungsband, „Selbstkompetenz - Weg und Ziel der Rehabilitation”, 13. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, 8. - 10. März 2004 in Düsseldorf. DRV-Schriften 2004 52 139-140
Karl-Heinz Köpke
Windmühlenweg 47
22607 Hamburg
Email: k-h.koepke@web.de