Laryngorhinootologie 2005; 84(6): 399-401
DOI: 10.1055/s-2005-872013
Tipps + Tricks

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die submammäre Inzision zur ausgedehnten Rippenknorpelentnahme

R. Magritz1 , R. Siegert1
  • 1Recklinghausen, Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie Prosper-Hospital Recklinghausen, Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruhruniversität Bochum
Further Information

Publication History

Publication Date:
18 July 2005 (online)

 

Rippenknorpel ist das am häufigsten transplantierte, autogene Stützgewebe in der rekonstruktiven Kopf-Hals-Chirurgie. In erster Linie dient es dem Ersatz von Ohr- und Nasenknorpel. Mindestens genauso alt wie die Rippenknorpeltransplantation ist die Verwendung alloplastischer Ersatzmaterialien und ebenso alt ist auch die Diskussion über deren Vor- und Nachteile, Risiken und Chancen, Indikationen und Kontraindikationen. Das entscheidende Argument der Anhänger autogenen Gewebes ist die Tatsache, dass letztendlich nur eigenes Gewebe den "Test der Zeit" bestanden hat und Fremdgewebe häufig auch nach Jahren noch zur Extrusion neigt. Eines der schlagkräftigsten Argumente der Verfechter alloplastischer Materialien ist das der zusätzlichen und z. T. nicht unerheblichen Morbidität durch den Zweiteingriff zur Transplantatentnahme.

Die Explantation großer Mengen von Rippenknorpel, wie sie für umfangreiche Rekonstruktionen im Ohr- und Nasenbereich benötigt werden, ist mit Schmerzen, Narben und möglicherweise Thoraxwandinstabilitäten verbunden. Diese Argumente haben uns, die wir vorwiegend im Lager der "Autogenen" stehen, herausgefordert. Die postoperativen Schmerzen konnten wir bereits seit Jahren durch Anwendung der PCA (Patient Controlled Analgesia) auf ein erträgliches Maß lindern [[4]]. Mit diesem und einem der nächsten Tipps widmen wir uns der Morbidität durch die Narbe und die Thoraxwandinstabilitäten. An dieser Stelle stellt mein Mitarbeiter, Herr Dr. R. Magritz, kleine, sehr wirkungsvolle Modifikationen vor, die selbst bei ausgedehnten Knorpelentnahmen der Rippen 6-9 bei weiblichen Patienten zu einer unscheinbaren submammären und "bikinifähigen" Narbe führt.

Prof. Dr. Dr. R. Siegert, Recklinghausen

Literaturverzeichnis

  • 1 Rasp G . Staudenmaier R . Ledderose H . Kastenbauer E . Autologous rib cartilage harvesting: Operative procedure and postoperative pain reduction.  Laryngorhinootologie. 2000;  79 155-159
  • 2 Weerda H . Fehler und Gefahren bei der Rippenknorpelentnahme.  Laryngorhinootologie. 1985;  64 221-222
  • 3 Weerda H . Plastisch-rekonstruktive Chirurgie im Gesichtsbereich. Ein Kompendium für Problemlösungen.  Stuttgart: Georg Thieme Verlag. 1999;  117-118
  • 4 Lindig M . Weerda H . Siegert R . Postoperative Schmerztherapie mittels On-demand-Analgesie nach Ohrmuschelaufbau mit Rippenknorpelentnahme.  Laryngorhinootologie. 1997;  76 379-383