Zentralbl Gynakol 2005; 127 - FV3_3
DOI: 10.1055/s-2005-870759

Untersuchung der Midkine-, Heparanase- und VEGF-Expression zur Entwicklung einer Gentherapie der Endometriose

H Grewe 1, R Blum 1, A Steinle 1, S Rimbach 1, W Rath 1, M Breidenbach 1
  • 1Aachen

Einleitung: Endometriose (EM) ist eine gutartige Erkrankung die jedoch einige Charakteristika, wie Invasivität und Metastasierung, mit malignen Tumoren teilt. Neue Erkenntnisse auf der Basis molekularbiologischer Forschung ermöglichen neue Therapieansätze der EM. Die Gentherapie bietet die Möglichkeit, gezielt in die zellulären Abläufe einer Zelle einzugreifen und Unterschiede zwischen Endometriosezellen und gesundem Gewebe auszunutzen. Voraussetzung zum effektiven Einsatz einer Gentherapie gegen Endometriose ist die Steuerung der Vektoren über transkriptionale Steuerungselemente (Promotoren). Ziel dieser Untersuchung ist die Identifikation von Promotoren die zur Steuerung eines effektiven Gentransfers in Endometriosezellen als besonders geeignet erscheinen. Es handelt sich hierbei um die Promotoren der Gene für vascular endothelial growth factor (VEGF), Heparanase (HPR) und Midkine (MK).

Material und Methoden: Vergleichende Untersuchungen zur Genexpression von VEGF, HPR und MK erfolgen mittels quantitativer RT-PCR an etablierten Endometriosezellinien sowie Endometrium- und Endometriosezellen von Patientinnen. Anschließend wird die Expression der korrespondierenden Proteine mittels Immunhistochemie (IHC) untersucht.

Ergebnisse: Die quantitative RT-PCR zeigte eine signifikant (p<0.05) erhöhte Expression der Gene für VEGF, HPR und MK in Endometriosezellinien im Vergleich zu normalen Kontrollzellen. An 30 Endometrioseproben von Patientinnen zeigte sich ebenfalls eine signifikant (p<0.05) erhöhte Genexpression für VEGF, HPR und MK im Vergleich zu normalen Endometriumproben von gesunden Patientinnen. Die Ergebnisse der quantitativen RT-PCR konnten auf Proteinebene mittels IHC bestätigt werden.

Zusammenfassung: Die Gene für VEGF, HPR und MK sind in Endometriosezellen, nicht aber in normalen Endometriumzellen überexprimiert. Die Promotoren dieser Gene eignen sich zur Steuerung einer Gentherapie der Endometriose.