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DOI: 10.1055/s-2005-870704
Ist der Schnellschnitt bei der Sentinel Node Biopsie von Nutzen?
Fragestellung: Anhand unserer Patientendaten soll überprüft werden, wie viele Patientinnen von einer intraoperativen Schnellschnittuntersuchung (SS-Untersuchung) bei der Sentinel Node Biopsie (SNB) zur Vermeidung von Zweitoperationen profitieren. Methode: Retrospektiv wurden Daten von 419 Patientinnen mit stanzbioptisch gesichertem Mammakarzinom im Zeitraum von Januar 2001 bis Dezember 2004 ausgewertet. Alle Patientinnen erhielten eine SNB mit Technetium-Markierung. Es wurde bei allen Patientinnen eine intraoperative SS-Untersuchung des Sentinel Node (SN) durchgeführt. Bei im Schnellschnitt (SS) tumorinfiltriertem SN erfolgte in der gleichen Operation eine sekundäre axilläre Lymphonodektomie (LND). Den Patientinnen mit tumorfreiem SN im SS und tumorinfiltriertem SN in der endgültigen Histologie wurde ein Zweiteingriff mit sek. axillärer LND empfohlen. Bei der Auswertung wurden intraoperatives Schnellschnittergebnis (SS-Ergebnis), die falsch-negativ-Rate des SS-Ergebnisses, die Rate der sek. axillären LND mit Folgeoperationen, das Tumorgrading und die Tumorgröße berücksichtigt. Ergebnisse: Insgesamt hatten 25,3% der Patientinnen (106 Pat.) histologisch einen tumorinfiltrierten Sentinel Node. Diese fanden sich sowohl bei pT1-Tumoren als auch bei G1-Tumoren. In der SS-Untersuchung konnte ein Tumorzellnachweis bei 19,1% der Patientinnen (80 Pat.) erfolgen, so dass hier in der gleichen Operation eine sek. axilläre LND durchgeführt werden konnte. Bei 6,2% der Patientinnen (26 Pat.) fand sich ein falsch-negatives SS-Ergebnis da der Tumorzellnachweis nicht im SS, sondern erst in der definitiven Histologie erfolgte. Hier wurde ein Zweiteingriff mit sek. axill. LND empfohlen. Schlussfolgerung: In unserem Patientenkollektiv haben 19,1% der Patientinnen unabhängig von der Tumorgröße und vom Tumorgrading von der intraoperativen SS-Untersuchung des SN profitiert. Diesen Patientinnen konnte durch die SS-Untersuchung ein Zweiteingriff erspart werden, was auch unter ökonomischen Aspekten vorteilhaft ist, da dadurch Mehrkosten für Folgeoperationen vermieden werden können. Der zeitliche Mehraufwand der durch die SS-Untersuchung entsteht, kann durch die Fortführung der OP an der Mamma überbrückt werden. Aus diesem Gründen ist unserer Meinung nach die SS-Untersuchung bei der Sentinel Node Biopsie eine unerlässliche diagnostische intraoperative Methode.