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DOI: 10.1055/s-2005-869623
Enhanced magnification an der Ora serrata: Die Diagnose eines Barrett-Ösophagus ist durch Zoomendoskopie mit Essigsäure vorhersagbar
Einleitung:
Der Erkennung des intestinalisierten metaplastischen Zylinderepithels an der Ora serrata kommt wegen seines Charakters als Präkanzerose entscheidende Bedeutung zu. Mehrere Probleme einer sicheren Diagnostik sind bekannt:
Die Sensitivität und der positive prädiktive Wert der Standard-Ösophagogastroskopie bezüglich Barrett-Ösophagus beträgt lediglich 82% bzw. 34% (1).
Die mosaikartige, fleckige Verteilung der intestinalen Metaplasie zwischen normaler Kardia- oder Fundusschleimhaut macht die ungezielte Biopsie unsicher (2).
Ein hoher sampling-error bezüglich Dysplasien bei Qadrantenbiopsien ist evident (3).
Eine relevante inter- und intraobserver-Varianz der Pathologen bei der Diagnose „Barrett“ ist beschrieben (4).
Guelrud et al. und Sharma et al. haben gezeigt, das mittels Vergrößerungsendoskopie und Essigsäure- bzw. Indigokarminkontrastierung eine sichere makroskopische Vorhersage eines Barrett-Ösophagus möglich ist (5,6).
Methodik:
An insgesamt acht Patienten mit makroskopischem short-segment Barrett-Ösophagus wurde im Rahmen einer Gastroskopie mittels einer pattern-Diagnostik nach Sharma et al. mit 3 Kategorien untersucht. Dabei wurden am suspizierten Zylinderepithel im unteren Ösophagus mittels Sprühkatheter (Olympus Disposable Washing Pipe) jeweils 10ml Essigsäure 1,5%, wie von Guelrud et al. beschrieben, anstelle von Indigokarmin 0,4% appliziert. Anschließend wurde mit dem Olympus Vergrößerungsendoskop GIF-Q160Z mit aufgesetzter Distanzkappe 115x magnifiziert und untersucht.
Das makroskopische Bild proximal der Ösophagus-Magen-Grenze (Beginn der Magenfalten) wurde in 3 Kategorien eingeteilt und jeweils einer entsprechenden Histologie zugeteilt:
pattern 1 (cerebriform, villöses Bild) entspricht intestinaler Metaplasie, also Barrettschleimhaut, pattern 2 (runde, ovaläre regelmäßige Grübchen) Kardia- oder Magenschleimhaut und pattern 3 (unregelmäßig) einer high-grade Dysplasie.
Anschließend erfolgten gezielte Biopsien aus den entsprechenden Arealen.
Ergebnisse:
Es zeigte sich bei zwei Patienten ein pattern 2 und bei sechs Patienten ein pattern 1. Die histologische Aufarbeitung der jeweils entnommenen Biopsien bestätigte mit 100% Übereinstimmung das mittels Vergrößerungsendoskopie vorhergesagte Ergebnis.
Diskussion:
Bei laufenden Untersuchungen in einer vorerst kleinen Patientenzahl kann die Vergrößerungsendoskopie mit Essigsäure mit hoher Genauigkeit die Diagnose eines Barrett-Ösophagus vorhersagen.
Die von Sharma veröffentlichte pattern-Systematik scheint gut praktikabel.