Rofo 2005; 177 - MTRA_4_2
DOI: 10.1055/s-2005-868388

Periradikuläre Therapie (PRT)

W Fischer 1, R Fessl 1
  • 1Zentralklinikum, Klinik für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Augsburg

Die periradikulären Therapie (PRT) dient der Schmerzbehandlung sogenannter Wurzelreizsyndrome („Radikulopathien“). Diese entstehen durch eine Irritation aus der Wirbelsäule abgehender Nervenwurzeln. Häufigste Ursache chronischer Radikulopathien sind Narbenbildungen nach Bandscheibenoperationen, sowie dirkete Wurzelreizungen durch Bandscheibenhernien oder eine Einengung der Neuroforamina.

Durchführung: Bei der PRT wird unter CT-Kontrolle eine Nadel in direkter Nachbarschaft zur abgehenden Nervenwurzel platziert. Anschließend wird ein lang wirksames Lokalanästhetikum dem etwas Kontrastmittel beigemischt wurde injiziert und die Flüssigkeitsverteilung kontrolliert. Schließlich wird in der Regel ein Kortikoid als Kristallsuspension verabreicht, um eine länger anhaltende antiinflammatorische Wirkung zu erzielen. Grundsätzlich werden die periradikulären Therapien in Abständen von etwa 4 Wochen

wiederholt durchgeführt, da sich der gewünschte schmerzlindernde Effekt oft erst nach einigen Injektionen einstellt. Da durch das Lokalanästhetikum auch die motorischen Fasern der abgehenden Nerven vorübergehend betäubt werden können, sind nach den Behandlungen mehr oder weniger ausgeprägte Lähmungserscheinungen über einige Stunden eine häufige, aber unbedenkliche Begleiterscheinung. Komplikationen der Behandlung sind äußerst selten, prinzipiell sind jedoch bleibende neurologische Schäden durch Gefäß- oder Nervenverletzungen bis hin zu einem Querschnittssyndrom möglich. Ferner ist auf etwaige Kontraindikationen der Kontrastmittel- und Kortikoidgaben zu achten.

Lernziele:

Der Teilnehmer soll lernen

- wie Wurzelreizsyndrome entstehen und behandelt werden können,

- für welche Patienten die PRT geeignet ist,

- wie die CT-kontrollierte PRT praktisch durchgeführt wird,

- welche Komplikationsmöglichkeiten zu beachten sind.

Korrespondierender Autor: Fischer W

Zentralklinikum, Klinik für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Stenglinstr., 86156, Augsburg

E-Mail: Dr.W.Fischer@gmx.de