Rofo 2005; 177 - PO_240
DOI: 10.1055/s-2005-868348

CT-gesteuerte Thrombininjektion zur Behandlung des Typ-2-Endoleak nach endovaskulärer Aneurysmatherapie

RK Moll 1, P Range 1, G Schindler 1
  • 1Institut für Röntgendiagnostik, Radiologie/Chirurgie, Würzburg

Ziele: Endoleckagen sind mit ca 20% die häufigste Komplikation in der endovaskulären Aneurysmabehandlung. Ziel ist die Darstellung der Technik sowie der Vorteile der perkutanen CT-gesteuerten Thrombininjektion zur Behandlung eines Typ 2 Endoleak nach endovaskulärer Therapie von Aneurysmata der Aorta abdominalis. Methode: Nach einer Embolisationsbehandlung der arteriae ileolumbales und ihrer Feeder zum Typ 2 Endoleak war zunächst das Endoleak nicht mehr perfundiert. Drei Monate später kam es erneut zu einer Reperfusion des Endoleaks. Das ausgeschaltete Bauchaortenaneurysma nahm im Verlauf von zwei Jahren minmal an Größe (7cm) zu. Eine translumbale Endoleakembolisation oder eine Thrombininjektion waren somit die einzigen erfolgversprechenden Alternativen. Die Intervention erfolgte in Lokalanästhesie, in Bauchlage und von dorsal. Dazu wurde das Endoleak mit einer 22G Chiba-Nadel (Angiomed) punktiert. Die Aspiration von Blut bewies die korrekte Nadellage. Anschließend erfolgte die Injektion eines Gemisches aus Kleberprotein mit Aprotinin sowie Thrombinlösung (Tissucol Duo S, Baxter). Ergebnis: Die CT-Kontrollen unmittelbar nach der Injektion und einen Tag später zeigten eine vollständige Thrombosierung des Typ 2 Endoleak bei regelrechter Durchgängigkeit des Aortenstentgrafts. Der Patient konnte nach einem Tag Krankenhausaufenthalt entlassen werden. Die MSCT drei und sechs Monate postinterventionell bestätigten die vollständige Thrombosierung des Endoleaks, ohne erneute Reperfusion. Schlussfolgerung: Die perkutane CT-gesteuerte Thrombinbehandlung von Typ 2 Endoleaks ist eine einfache, preiswerte und effiziente minmal-invasive Behandlungsmodalität. Sie sollte die aufwendigen, teuren und häufig nicht erfolgreichen Embolisationsverfahren mit Mikrokathetern ersetzen und als Therapie der ersten Wahl in der Behandlung von Typ 2 Endoleaks eingesetzt werden.

Korrespondierender Autor: Moll RK

Institut für Röntgendiagnostik, Radiologie/Chirurgie, Oberdürrbacher Str. 6, 97080, Würzburg

E-Mail: moll_r@chirurgie.uni-wuerzburg.de