Rofo 2005; 177 - PO_236
DOI: 10.1055/s-2005-868344

Nutzen der PET-CT für die interventionelle Tumortherapie

P Herzog 1, B Scher 1, RA Schmid 1, R Hoffmann 1, C Becker 1, R Tiling 1, K Hahn 1, M Reiser 1
  • 1Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München

Ziele: Es galt festzustellen inwieweit die kombinierte PET/CT (Positronenemissionstomographie/Computertomographie) für die präinterventionelle Planung, die Steuerung sowie die Nachkontrolle von Patienten, welche sich einer interventionellen Therapie von Metastasen solider Tumoren unterzogen haben, von Nutzen ist. Methode: 62 Patienten wurden vor und 48 nach einer Radiofrequenzablation (RFA), Yttrium-90-SIR-Therapie oder einer Vertebroplastie mittels FDG-PET/CT untersucht. 37 erhielten eine Radiofrequenzablation, 8 eine Yttrium-90-SIRT und 3 eine Vertebroplastie. Hierzu wurden 200 MBq Fluor-18-Fluorodesoxy-Glucose 45 Minuten vor der PET-Messung verabreicht. Anschließend wurde eine kontrastverstärkte Computertomographie durchgeführt. Die gewonnen Bilddaten wurden sowohl nach Modalitäten getrennt als auch als Bildfusion jeweils von einem Radiologen und einem Nuklearmediziner ausgewertet. Ergebnis: Die Indikation für eine Intervention konnte in 48 von 62 Patienten bestätigt werden. Bei den 48 interventionell behandelten Patienten wurde die PET/CT zur Interventionsplanung herangezogen. In 18 Fällen zeigte sich in den durchgeführten PET/CT-Nachuntersuchungen erneut vitales Tumorgewebe. In 9 der 18 Fälle war ein Lokalrezidiv in der unmittelbaren Umgebung einer behandelten Läsion nachzuweisen. 5 der 9 Rezidive waren lediglich in der PET nachweisbar. 10 Patienetn litten unter neu aufgetretenen Metastasen, wobei eine nur in der PET und 2 nur in der CT nachweisbar waren. Schlussfolgerung: Es zeigte sich, dass die Stärke der PET vor allem im Nachweis von Ablationsrandrezidiven und die der CT im Nachweis besonders kleiner Metastasen lag. Die Möglichkeit fusionierte Bilddaten zur Steuerung der Intervention heranzuziehen erleichterte die Intervention enorm. Insgesamt erwies sich die PET/CT als äußerst wertvolles Instrument für die präinterventionelle Planung, die Steuerung sowie die Nachkontrolle im Rahmen der interventionellen Tumortherapie.

Korrespondierender Autor: Herzog P

Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377, München

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