Rofo 2005; 177 - PO_220
DOI: 10.1055/s-2005-868328

MR-Volumetrie der Hypophyse: In-vitro- and In-vivo-Resultate einer neuen semiautomatischen interaktiven Segmentationstechnik

J Böttcher 1, HK Hahn 1, JR Reichenbach 1, D Sauner 1, HJ Mentzel 1, C Fitzek 1, WA Kaiser 1
  • 1Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Arbeitsgruppe Osteologie, Jena

Ziele: Evaluierung einer neuen Volumetriemethode, die auf MR-Bildgebung basiert und im Rahmen einer semiautomatischen interaktiven Segmentation kleinste Volumina zuverlässig und reproduzierbar kalkuliert. Die Hypophyse mit einem Volumen von weniger als 1,0ml stellt aufgrund ihrer relativ guten Abgrenzbarkeit zur Umgebung ein optimales Zielorgan dar. Methode: Es erfolgten MRT-Messung in vivo als auch Phantommessungen mit definierten kleinsten Volumina. Unter Verwendung eines 1.5-Tesla Gerätes (Vision, Siemens) wurde jeweils eine T1 gewichtete 3D-Gradientenechosequenz (TR/TE/alpha=15/5/30, 256×256 Matrix und 192 Images mit 1mm Schichtdicke und einer Isovoxel-Größe von 1×1x1mm3) akquiriert. Die interaktive Segmentation (semiautomatic watershed transform) basiert auf der entsprechenden Gradientenbildgebung des MRT. Die Kalkulation des Volumens erfolgte durch Voxelquantifizierung, wobei eine Segmentation eine Dauer von 2min umfasste. Ergebnis: Der Mittelwert des Hypophysenvolumens der gesunden Normalpersonen betrug 0.62ml (SD 0,02ml) bei einem Variationskoeffizienten zwischen 2,68% und 6,32%. Die Intraobserver Variabilität betrug weniger als 2%. Die in vitro Resultate für die definierten Volumina (0,3; 0,5; 0,9; 1,0 und 1,6ml) ergaben einen Variationskoeffizienten von 0,49 bis 1,98%. Schlussfolgerung: Diese neue Segmentationstechnik zeigt eine zuverlässige Bestimmung des kleinster Volumina und kann möglicherweise das Monitoring des Hypophysenvolumens bei Patienten mit tumorösen Raumforderungen der Hypophyse vor als auch nach therapeutischen Maßnahmen optimieren.

Korrespondierender Autor: Böttcher J

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Arbeitsgruppe Osteologie, Erlanger Allee 101, 07747, Jena

E-Mail: joachim.boettcher@med.uni-jena.de