Virtuelle Bronchoskopie – nichtinvasive Diagnostik von Trachealdivertikeln bei Jugendlichen mit CVID

Ziele: Es wird über eine Patientin aus der immunologischen Ambulanz der Universitätskinderklinik Dresden berichtet. In der CT-Thorax wurde der Verdacht auf tubuläre Luftansammlungen im oberen Mediastinum geäußert. Mittels der virtuellen Bronchoskopie konnte diagnostiziert und anschaulich gezeigt werden, dass das Mädchen eine Fehlbildung der Trachea und großen Bronchien aufweist. Methode: Wir berichten über eine 16 jährige Patientin mit einer CVID (chronisch variabler Immundefekt)und klinisch rezidivierenden Infekten der Atemwege und Pneumonien. Auffällig ist eine näselnde Sprache. Die Patientin klagt über erschwertes Einatmen bei Belastung. Die CT des Thorax wurde mit dem Siemens CT Somatom Sensation 16 durchgeführt. Es erfolgte eine native CT mit 89 ms bei 120 kV und anschließender 2mm Rekonstruktion. Diese Daten wurden dem Programm syngo Fly through zur virtuellen Bronchoskopie ausgewertet. Ergebnis: Im CT-Thorax stellen sich multiple kleine aberrierende Bronchien dar, welche sich aus der Pars membranacea der präcarinalen Trachea in das umgebende mediastinale Bindegewebe verzweigen und blind enden. Die tubulären Läsionen lassen sich bis zu den Segmentbronchien nachvollziehen. Die Knorpelspangen der Trachea und Bronchien besitzen eine wellige atypische Form und zeigen eine auffällig dünne Wandung. Schlussfolgerung: Die virtuelle Bronchoskopie ist eine sehr gute diagnostische und nichtinvasive Methode zur übersichtlichen Darstellung von tracheobronchialen Fehlbildungen. Im vorliegenden Fall handelt sich um multiple bronchiale Divertikel. In der uns vorliegenden Literatur gibt es keine vergleichbaren Fallbeschreibungen.

Korrespondierender Autor: Glutig K

Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Kinderradiologie, Fetscherstr. 74, 01307, Dresden

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Schlüsselwörter

virtuelle Bronchoskopie - CT-Thorax - tracheobronchiale Fehlbildungen