Rofo 2005; 177 - PO_198
DOI: 10.1055/s-2005-868306

In-vitro-Evaluation der Thrombogenität verschiedener Oberflächenmodifikationen und Beschichtungen von Nitinol-Stents

J Schmehl 1, G Tepe 1, HP Wendel 1, S Schaffner 1, CD Claussen 1, S Duda 1
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: Um die Thrombogenität von Stents zu vermindern werden mechanische und chemische Veränderungen der Oberfläche sowie Beschichtungen verwendet. Verschiedene dieser Ansätze auf der Basis eines Nitinol-Stentdesigns zu testen war Ziel dieser Studie. Methode: Es wurden mechanische und chemische Veränderungen, eine Heparinbeschichtung, Bedampfung mit Aluminium sowie Beschichtungen mit einem Siloxan/Polyurethan Kopolymer untersucht. Zur Simulation des Blutflusses diente ein modifiziertes Chandler-Loop-Modell in welchem die Implantate 120 Minuten Blutkontakt unterzogen wurden. Parameter der Thrombozyten- und Gerinnungsaktivierung wurden bestimmt. Ergebnis: Die Thrombozytenzahl sank nach Stentkontakt von 227±45×1000/µl (Kontrolle) auf 218±45×1000/µl (Polymer) bis 132±68×1000/µl (Passivation). Die Werte für b-TG korrelierten hiermit und stiegen von 755±263 IU/ml (Kontrolle) auf 1212±615µg/l (Polymer) bis 3563±919µg/l (Passivation). Die Gerinnungsaktivierung (TAT-III-Komplex) zeigte mit Werten von 106±195µg/l (Polymer) bis 2600±2201µg/l (Mechanische Politur) eine vergleichbare Tendenz. Schlussfolgerung: In Bezug auf die Thrombogenität, welche wesentlich das Auftreten von akuten Thrombosen und Restenosen nach Stentimplantation beeinflusst, ergab diese Untersuchung signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen. Das im vorliegenden Versuch verwendete Polyurethan-Kopolymer zeigte die besten Ergebnisse, die Bedampfung mit Aluminium erzielte ebenfalls einen positiven Effekt.

Korrespondierender Autor: Schmehl J

Universitätsklinikum Tübingen, Radiologische Diagnostik, Hoppe-Syeler-Straße 3, 72076, Tübingen

E-Mail: joerg.schmehl@med.uni-tuebingen.de