Rofo 2005; 177 - PO_186
DOI: 10.1055/s-2005-868294

Klinische Wertigkeit der neoadjuvanten transarteriellen Chemoembolisation (TACE) bei primären und sekundären Lebermalignomen

S Zangos 1, M Mack 1, JO Balzer 1, R Eichler 1, T Lehnert 1, M Heller 1, W Schwarz 1, TJ Vogl 1
  • 1J. W. Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt/Main

Ziele: Evaluation der klinischen Wertigkeit der repetitiven transarteriellen Chemoembolisation (TACE) bei primären und sekundären Lebermalignomen vor lokal ablativer Thermotherapie (LITT). Methode: Bei 301 Patienten mit primär irresektablen HCC (n=53) oder Lebermetastasen (n=248) wurden repetitive Chemoembolisationen mit einem Therapieintervall von 4 Wochen unter Verwendung eines Gemisches aus Lipiodol, Mitomycin C und Spherex durchgeführt. Die Embolisatbelegung und Größenentwicklung der behandelten Herde wurde mittels nativer CT und MRT dokumentiert. Bei Nachweis einer Größenreduktion der Leberherde auf einen maximalen Durchmesser von 5cm wurde eine MR-gesteuerte Laserablation (LITT) im Abstand von 4 bis 6 Wochen nachgeschaltet. Die Überlebensraten der Kombinationstherapie wurden mit den Ergebnissen der Patienten verglichen, die nur mit der TACE oder der LITT behandelt wurden. Ergebnis: In der neoadjuvanten Gruppe führte die TACE zu einer Verkleinerung der Tumorgröße und –vaskularisation bei 170 Patienten (82 Patienten mit kolorektalen Karzinom, 40 Patientinnen mit Mamma-CA, 15 Patienten mit verschienen Primärtumoren sowie 33 Patienten mit HCC), so dass die LITT zur Tumorablation durchgeführt werden konnte. Das mittlere Überleben der Patienten mit HCC lag bei 25,0 Monate nach TACE-Behandlung und bei 33,3 Monate nach LITT-Behandlung. Demgegenüber lag das mittlere Überleben bei Patienten mit kombinierter Therapie bei 36,0 Monate. Für die Gruppe der Patienten mit kolorektalen Karzinom konnte ein mittleres Überleben von 15,2 Monaten nach alleiniger TACE-Behandlung sowie ein mittleres Überleben von 32,6 Monaten nach alleiniger LITT-Behandlung verzeichnet werden. Demgegenüber lag das Überleben für die kombinierte Therapie bei 23,6 Monaten. Schlussfolgerung: Das neoadjuvante Therapieprotokol zeigt im Vergleich zur alleinigen TACE ein verbessertes Überleben und insbesondere Patienten mit HCC profitieren von der Kombinationstherapie.

Korrespondierender Autor: Zangos S

J. W. Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodar-Stern-Kai 7, 60590, Frankfurt/Main

E-Mail: zangos@em.uni-frankfurt.de