Rofo 2005; 177 - PO_183
DOI: 10.1055/s-2005-868291

Osteoplastie – Extravertebrale Palacos-Stabilisieung bei frakturgefährdeten osteolytischen Metastasen

A Prümer 1, A Pruhs 1, AR Fischedick 1
  • 1Clemenshospital, Radiologie, Münster

Ziele: Die Osteoplastie dient der Stabilisierung von frakturierten und frakturgefährdeten Knochenabschnitten und könnte i.R.d. palliativen Therapieansatzes eine potentielle Alternative oder Adjuvans zur Bestrahlung darstellen. Methode: Bei 8 Patienten mit metastasiertem Tumorleiden wurden 9 osteolytische Läsionen unter MSCT- und Fluoroskopiekontrolle mit einer 11G-Nadel punktiert und 2–7,5ml Palacos (low viscosity) injiziert. Für alle Patienten wurde vor- und nach der Therapie eine Schmerskalierung durchgeführt. Der Nachbeobachtungszeitraum reicht von 3 Monaten bis zu 18 Monaten. Das therapeutische Ansprechen hinsichtlich (1)Schmerzlinderung, (2)Stabilisierung und (3)Frakturvermeidung wurde ausgewertet. Ergebnis: Es wurden 5 Osteolysen in der Beckenregion und 3 in den Extremitäten behandelt. Das Verfahren wurde in Lokalanästhesie sehr gut toleriert. Im Verlaufsbeobachtungszeitraum wurden keine sekundären Frakturen beobachtet. Die subjektive Schmerzlinderung lag im Durchschnitt bei 55% (30–80%) – bei drei Patienten konnte die Morphingabe beendet werden. Im Mittel konnten 60% des Osteolysenvolumens mit Knochenzement aufgefüllt werden. Schlussfolgerung: Die bildgebungsgestützte Osteoplastie ist noch experimentelles, trotzdem sicheres minimalinvasives Verfahren zur Stabilisierung von osteolytischen Metastasen. Neben einer signifikanten Schmerzreduktion von bis zu 75% kann die Frühmobilisation eine Komorbidität i.F.v. LEs zu verhindern. Eine Schmerz- und Stabilisierungsbestrahlung von 36–40Gy kann problemlos mit der Osteoplastie kombiniert werden

Korrespondierender Autor: prümer A

clemenshospital, radiologie, düesbergweg 124, 48153, münster

E-Mail: pruemer.ba@surfeu.de