Rofo 2005; 177 - PO_178
DOI: 10.1055/s-2005-868286

Einfluss intrahepatischer Gefäße auf Größe und Form perkutaner Thermoablationszonen im Tiermodell

B Frericks 1, KS Lehmann 1, JP Ritz 1, S Valdeig 1, V Knappe 1, HJ Buhr 1, KJ Wolf 1
  • 1Charité – Universitätsmedizin Berlin – Campus Benjamin Franklin, Klinik und Hochschulambulanz für Radiologie und Nuklearmedizin, Berlin

Ziele: Bestimmung des Einflusses intrahepatischer Gefäße auf Größe und Form von Thermoablationszonen in einem In-vivo-Schweinemodell. Methode: 10 Schweine wurden in Allgemeinnarkose untersucht und behandelt. Nach KM-verstärkter (80ml Ultravist 300 @ 3,5ml/s) mehrphasiger 16-Zeilen-CT (Sensation 16, Siemens, Schichtdicke 1mm, RI 0,8mm) erfolgte die CT-gesteuerte Laser-Ablation (Nd:YAG Laser, Wellenlänge 1064 nm, Leistung 28 W, Ablationszeit 15min). Das distale Ende des flexiblen, intern gekühlten Laser-Applikators wurde entweder in Abständen zwischen 0–20mm zu Lebergefäßen oder zentral im Leberparenchym platziert. Nach Wiederholung der CT wurden die Tiere getötet und die Lebern entnommen, fixiert und in 2mm Schichten geschnitten. Die Schnitte wurden digital fotodokumentiert und die sichtbaren Koagulationszonen nach Bildanalyse segmentiert und vermessen. Radien der Koagulationszonen und Abstände zu angrenzenden Gefäßen wurden bestimmt und korreliert. Die Ergebnisse wurden histologisch kontrolliert. Ergebnis: Der mittlere max. Radius der Thermoablationszonen betrug 12,2mm (10,9–16,0mm). Größe und Form der Ablationszonen wurden in Abhängigkeit von Gefäßtyp (Leber- oder Portalvene), Gefäßdurchmesser und Abstand des Applikators zu benachbarten Gefäßen signifikant beeinflusst (Radiusreduktion bis auf Applikatorradius), was zu Hufeisen- und Sanduhr-Formen führte. Bei parallelem Verlauf des Applikators zum Gefäß resultierten erhebliche Asymmetrien der Ablationszonen. Lebervenen führten zu fokalen Einschnürungen, Portalvenen zu flächenhafter Verkleinerung der Ablationszonen. Schlussfolgerung: Im In-vivo-Schweinemodell führen Leber- und Portalvenen in Abhängigkeit von ihrem Durchmesser zu signifikanten aber unterschiedlichen Volumenminderungen und Formveränderungen laserinduzierter Ablationszonen. Derzeit wird ein Programm zur automatischen Berechnung der zu erwartenden Ablationszonen evaluiert.

Korrespondierender Autor: Frericks B

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