Rofo 2005; 177 - PO_170
DOI: 10.1055/s-2005-868278

Radiologische Untersuchung und Betrachtung archäologischer Ausgrabungen und Funde

F Schiller 1, T Thieme 1, T Görlitz 1, A Hufnagel-Schmude 1, A Noll 1, M Losen 1, A Beck 1
  • 1Klinikum Konstanz, Institut für. Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin, Konstanz

Ziele: Mit der radiologischen Nachuntersuchung, aus archäologischen Ausgrabungen stammender, humaner Knochenfunde, sollen die Möglichkeiten moderner radiologischer Techniken und deren Bedeutung für die heutige Archäologie aufgezeigt werden. Es sollen dabei auch Befunde und heute seltene Stadien von Erkrankungen zur Darstellung kommen. Methode: Im Zuge von städtebaulichen Maßnahmen und anderen Grabungsarbeiten wurden im süddeutschen Raum (insbesondere Konstanz und Umgebung), unter anderem auf ehem. Spitalfriedhöfen, eine umfangreiche Zahl humaner Knochenfunde getätigt. Die Humanfunde wurden durch das archäologische Landesmuseum Baden-Württemberg katalogisiert, fotographiert, bewertet und anschließend der radiologischen Abteilung des Klinikums Konstanz zur wissenschaftlichen Ausarbeitung überlassen. Die pathologischen Skelettveränderungen wurden konventionell, computertomographisch und kernspintomographisch nachuntersucht. Ergebnis: Heute äußerst seltene Stadien und Manifestationen von Syndromen, Missbildungen, traumatischer und internistischer Erkrankungen konnten auch nach zum Teil acht Jahrhunderten eindrucksvoll dargestellt werden. Insgesamt wurden annähernd 800 Objekte nachuntersucht. Schlussfolgerung: Die einzigartige Chance der Untersuchung von vor bis zu 700 Jahren verstorbenen Patienten, ergibt eine interessante Aussicht der pathologisch-anatomischen Demonstration der vielfältigen röntgenologischen Diagnosemöglichkeiten.

Korrespondierender Autor: Schiller F

Klinikum Konstanz, Inst.f. Röntgendiagnostische- +Nuklearmed., Luisenstr. 7, 78464, Konstanz

E-Mail: f-t.schiller@gmx.de