Rofo 2005; 177 - PO_74
DOI: 10.1055/s-2005-868182

Dialyse assoziierte Amyloidose – röntgenologische Befunde und Verlauf

B Czermak 1, E Kiss 1, G Keusch 1, M Zanetti 1, M Schocke 1, T Jung 1, A Mallouhi 1, W Jaschke 1
  • 1Radiologie, Medizinische Universität Innsbruck, Österreich

Ziele: Die dialyse assoziierte Amyloidose (DAA)ist eine seltene Erkrankung, welche bei Patienten, welche sich einer mehrjährigen Dialysetherapie unterziehen müssen, beobachtet wird. Ziel dieser Arbeit war es, radiologische Kriterien herauszuarbeiten, die die Verdachtsidagnose einer DAA erlauben. Methode: Es wurden Bildmaterial (konventionelles Röntgen, Sonographie, CT, MRT)und Krankengeschichten von 9 Patienten im Alter von 45–66 ausgewertet. Die röntgenologischen Befunde wurden mit den in der Literatur vorbeschriebenen Kennzeichen der DAA verglichen und der Krankheitsverlauf dargestellt. Ergebnis: Die DAA zeigt ein vielfältiges radiologisches Spektrum. Im konventionellen Röntgen und im CT zeigen sich zystische und destruktive Veränderungen, in der Sonographie hyperechogene intra- und periartikuläre Strukturen und in der MRT relativ charakteristische hypointense Gewebsvermehrungen. Häufig erhobene Befunde sind erosive und destruktive Osteopathien, destruktive Spondylarthropathien und das Karpaltunnelsyndrom. Ein radiologisch fassbarer Befall der Visceralorgane ist selten Schlussfolgerung: Zur radiologischen Evaluation der DAA eignet sich die MRT-Untersuchung am besten. Gelenksbefall, Knochenbefall und Weichteilbeteiligung können sicher erfasst werden. Häufig ist mittels MRT eine Differenzierung zu entzündlichen Erkrankungen möglich. Zur definitiven Diagnose ist eine zusätzliche histologische Abklärung erforderlich.

Korrespondierender Autor: Czermak B

Radiologie, Medizinische Universität Innsbruck, Anichstrasse 35, 6020, Innsbruck, Österreich

E-Mail: benedikt.czermak@uibk.ac.at