Rofo 2005; 177 - PO_1
DOI: 10.1055/s-2005-867867

Interobservervarianz volumetrischer und planimetrischer Analysen von mittels Mehrzeilen-Computertomographie untersuchten artifiziellen Ex-vivo-Lungenrundherden

H Bolte 1, FK Schäfer 1, T Jahnke 1, A Mohr 1, S Freitag 1, B Hoffmann 1, M Heller 1, J Biederer 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Diagnostische Radiologie, Kiel

Ziele: Ziel dieser Studie ist die Überprüfung der Interobservervarianz der Ergebnisse einer volumetrischen und planimetrischen Untersuchung artifizeller Ex-vivo-Lungenrundherde. Methode: 60 kleine artifizielle Lungenrundherde wurden mittels einer Hochdruck-Injektionstechnik eines Fett-Wachs-Lipiodol-Gemisches in Ex-vivo-Schweinelungen in einem Thoraxphantom erzeugt. Anschließend wurden die Lungen in einem 16-Zeilen Computertomographen mit einem speziellen Volumtrieprotokoll untersucht. Vier Observer (1–4), eingeteilt in 2 Observergruppen mit unterschiedlichen Ausbildungsstufen (0 und 5 Jahre radiologische Ausbildung), untersuchten die artifiziellen Rundherde nach einem herkömmlichen Planimetrieverfahren und mittels einer speziellen Volumetriesoftware (Lung Care, Siemens AG) in einem automatischen und human adaptierten Modus. Die Interobservervarianz wurde als relative Abweichung in Paarvergleichen mittels nicht-parametrischer Verfahren (Wilcoxon-Test) analysiert. Ergebnis: Die Interobserveranalyse zeigte für das automatische Volumtrieverfahren nur zwischen Observer 1 und 3 einen statistisch signifikanten Unterschied der relativen Abweichung (p<0,01). Für das human adaptierte Verfahren zeigte Observer 3 statistisch signifikante Unterschiede gegenüber allen anderen Observern (p<0,01). Im planimetrischen Verfahren zeigten nur Observer 1 und 4 keine signifikante Abweichung voneinander (p>0,05). Die in allen Verfahren festgestellte, maximale 95%-Intervallweite der relativen Abweichung zeigte sich in der automatischen Volumetrie und umfasst eine Weite von 35,6%. Schlussfolgerung: Das automatische Volumtrieverfahren zeigt die geringste Interobservervarianz. Die isolierte Varianz der Ergebnisse von Observer 3 gegenüber denen der anderen Untersucher im human adaptierten Modus ist mit einer observerbedingten Abweichung zu vereinbaren. Das planimetrische Verfahren zeigte die am deutlichsten ausgeprägte Interobservervarianz.

Korrespondierender Autor: BOLTE H

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Diagnostische Radiologie, Arnold-Heller 9, 240105, Kiel

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