Rofo 2005; 177 - VO_4114
DOI: 10.1055/s-2005-867865

Minimalinvasive Behandlung der rheumatoiden Arthritis: eine In-vitro-Machbarkeitsstudie

I Hilger 1, N Plötner 1, S Gräfe 1, A Hansch 1, O Frey 1, WA Kaiser 1
  • 1Inst. Diagn. Interv. Radiol., Exp. Radiologie, Jena

Ziele: Es soll die Machbarkeit für die minimalinvasive Behandlung der rheumatoiden Arthritis mittels photodynamischer Therapie aufgeklärt und die Effekte von 2 photodynamischen Agenzien in verschiedenen Zellsystemen aufgezeigt werden, welche in arthritischen Gelenken vorkommen. Methode: Murine endotheliale Zellen, Fibroblasten und Makrophagen wurden mit den Wirkstoffen Foscan® und Fospeg® (Biolitec, Jena) in verschiedenen Konzentrationen (0,01 bis 100 microM) und Zeiträumen (30min bis 48h) inkubiert. Über die Messung der Aktivität der mitochondrialen Dehydrogenase erfolgte die Bestimmung der Cytotoxizität mit oder ohne Applikation von Laserlicht (λ=652 nm; Leistungsdichte: 10J/cm2, 50s). Die intrazelluläre Lokalisation der Wirkstoffe wurde mittels CLSM (confocal laser scanning microscopy) bestimmt, die Mechanismen, die zum Zelltod führten, mittels FACS (fluorescence activated cell sorting)-Analyse nach Anfärbung der Zellen mit Propidiumiodid und Annexin-V. Ergebnis: Alle untersuchten Zellinien zeigten einen deutlichen Abfall der Zellvitalität mit zunehmender Konzentration und Inkubationszeit mit den photodynamischen Wirkstoffen. So wurden beispielsweise keine lebensfähigen Zellen bei Wirkstoffkonzentrationen über 10 microM und Inkubationszeiten über 2h gefunden. Es wurden wesentlich höhere cytotoxische Effekte nach der Applikation von Laserlicht im Vergleich zur Dunkel-Cytotoxizität (ohne Laserapplikation) beobachtet. Die Wirkstoffe reicherten sich vorwiegend in den cytoplasmatischen Regionen in der Nähe des Zellkerns an. Die Zellen wurden vorwiegend durch Nekrose zerstört. Schlussfolgerung: Lokale Wirkstoff-Konzentrationen von höchstens 10 microM sind voraussichtlich für eine minimalinvasive Behandlung von arthritischen Gelenken wirksam.

Korrespondierender Autor: Hilger I

Inst. Diagn. Interv. Radiol., Exp. Radiologie, Erlanger Allee 101, 07740, Jena

E-Mail: ingrid.hilger@med.uni-jena.de