Rofo 2005; 177 - VO_4087
DOI: 10.1055/s-2005-867838

Funktionelle Analyse des Perfusionsprofils im Tumorquerschnitt von Mundbodenkarzinomen mittels CT-Perfusion: Veränderung des Vaskularisationsmusters unter Radiochemotherapie

A Kämena 1, F Barakat 1, L Lehmkuhl 1, R Valencia 1, C Grieser 1, F Knollmann 1, R Felix 1
  • 1Charité – Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Strahlenheilkunde, Berlin

Ziele: Wie ändert sich unter Radiochemotherapie das mittels CT-Perfusion analysierte Vaskularisationsmuster von Mundbodenkarzinomen? Methode: Eingeschlossen wurden 9 Patienten mit histologisch gesichertem Mundbodenkarzinom, die im Rahmen des prätherapeutischen Tumor-Stagings bzw. zur Verlaufskontrolle nach Radiochemotherapie CT-Perfusionsuntersuchungen erhalten hatten, wobei jeweils dieselbe Tumorregion zu verschiedenen Zeitpunkten untersucht worden war. Nach klinischer Lokalisation der tumorverdächtigen Region und nach Durchführung einer kontrastmittelgestützten CT (LightSpeed Pro 16, GE Healthcare) wurden zwei benachbarte Schichten (2×10mm) für die Perfusionsuntersuchung ausgewählt. Es wurden 2×99 Bilder mit einer zeitlichen Auflösung von 0,5s akquiriert. Die Daten wurden mittels der Software „Perfusion 3“ (GE Healthcare) ausgewertet und eine Pixel-ROI-Serie (1 Pixel=0,7×0,7mm) entlang des Tumorquerschnitts gelegt. Die Pixel-ROI-Werte für Blutfluss, Blutvolumen und mittlere Übergangszeit wurden in Diagrammen visualisiert und quantitativ analysiert, wobei die mittlere Perfusion im Tumorzentrum und in der Tumorperipherie differenziert betrachtet wurden. Ergebnis: Der Zeitraum zwischen zwei Untersuchungen betrug im Mittel 122 Tage (+/- 51 Tage). Bei 7 von 9 Patienten nahm der mittlere Blutfluss im Tumorquerschnitt unter Radiochemotherapie ab, bei allen 9 Patienten durchschnittlich um 23ml/min/100g (von 102 auf 79). Die 2 Patienten mit initial hypoperfundiertem bzw. nekrotischem Zentrum wiesen nach Therapie ein inhomogenes Perfusionsmuster auf, von den 4 initial homogen perfundierten Tumoren wurde nur einer unter Therapie inhomogen und die 2 inhomogen perfundierten Tumoren behielten ihr inhomogenes Perfusionsmuster bei. Schlussfolgerung: Mittels CT-Perfusion lassen sich Veränderungen des Vaskularisationsmusters von Mundbodenkarzinomen unter Radiochemotherapie darstellen. Der Anteil inhomogen perfundierter Tumoren nimmt unter Radiochemotherapie zu, wobei der mittlere Blutfluss in den meisten Tumoren abnimmt.

Korrespondierender Autor: Kämena A

Charité – Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Strahlenheilkunde, Augustenburger Platz 1, 13353, Berlin

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